Buenos Aires (AT) – Die Regierung Milei schaltet einen weiteren Gang nach oben auf dem Weg zur Neuordnung der argentinischen Wirtschaft und vor allem zur Erhöhung ihrer Wettebwerbsfähigkeit. Im Rahmen der Diskussion über die Politik des Offenen Himmels hat die Regierung letzte Woche die Verordnung zur Änderung des Luftfahrtgesetzes amtlich gemacht. Unterzeichnet von Präsident Javier Milei, Kabinettschef Guillermo Francos und Wirtschaftsminister Luis Caputo veröffentlichte die Regierung das Dekret 599/2024.
Diese zielt darauf ab, den Wettbewerb des Flug-Sektors durch eine “umfassende Neugestaltung der Luftverkehrsgesetzgebung zu erhöhen, um dem Markt ein wettbewerbsfähiges Umfeld zu bieten, das genügend Flexibilität bietet, um alle argentinischen Städte zu erreichen, ein grundlegender Faktor nicht nur für die föderale Integration des Landes, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung”, begründet dei Regierung ihren Schritt.
Unter den wichtigsten Änderungen: die neue Verordnung stellt ab sofort jeder in Argentinien tätigen Fluggesellschaft frei, ihre eigenen Vorfelddienste zu wählen sowie eine Liberalisierung der Verträge, die es nunmehr erlaubt, neue Verträge allein mit der Genehmigung der ANAC (die nationale Zivilluftfahrtbehörde) abschließen zu können. Ausserdem: die Aufhebung der Privilegien in Bezug auf Flugslots und Flughafenkapazität für Aerolíneas Argentinas. Die Gewerkschaften des Sektors haben die Maßnahme kritisiert und vor einem Lohnrückstand des Sektors gewarnt.
Antworten der lokalen Fluggesellschaften
“Wir wissen, dass die Verwaltung auf verschiedenen Ebenen an der Aktualisierung der Vorschriften arbeitet, um die Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrtindustrie zu verbessern. Wir wissen auch, dass mit den heutigen Veröffentlichungen im Amtsblatt ein wichtiger Schritt getan wurde, indem Verordnungen aufgehoben wurden, die in einigen Fällen bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Es gibt noch einiges zu tun. Wir analysieren die neuen Vorschriften und werden unsere Arbeit so fortsetzen, wie wir es seit Beginn unserer Tätigkeit in dem Land getan haben”, erklärt ein Sprecher von JetSmart, die chilenische Low-Cost-Fluggesellschaft, die in ganz Südamerika tätig ist.
Für die Wintersaison plant die Billigfluggesellschaft mehr als 160 wöchentliche Flüge mit Ziel- oder Abflugsort in Argentinien. JetSmart betreibt Inlandsflüge in Chile, Argentinien, Peru und Kolumbien sowie mehr als 75 Strecken in der gesamten Region mit Flügen nach Brasilien, Ecuador, Paraguay und Uruguay.
Die größte Fluggesellschaft Argentiniens, Aerolíneas Argentinas, erklärte bezugnehmend auf das Dekret: “Lange Zeit waren die Grenzen zwischen der Luftverkehrspolitik und dem Management von Aerolíneas Argentinas unklar. Jetzt sind diese Grenzen klar definiert und das Unternehmen ist auf dieses neue Szenario vorbereitet. Die regulatorischen Veränderungen und die neuen Regeln, die für den kommerziellen Luftverkehrsmarkt gelten, werden sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für Aerolíneas sein, ebenso wie für die anderen Unternehmen, die in unserem Land im Wettbewerb stehen”. Aerolineas gilt als eine der ältesten Fluggesellschaften der Welt. Travelers’ Choice Awards zeihnechte im letzten Jahr die airline für Bordservice und Pünktlichkeit aus. Mir mehr als 11.000 Angestellten, ist das Staatsunternehmen aber auch eines der verschuldedsten Unternehmen seiner Art. 1950 gegründet steht Aerolineas Argentinas ganz oben auf der Privatisierungsliste der Regierung Milei.
Regierung hofft auf neue Fluggesellschaften
“Die argentinische Luftfahrtpolitik hat die Entwicklung der Luftfahrtindustrie stark eingeschränkt”, heißt es in dem Dekret. Demnach muss die Tätigkeit in Argentinien “den Prinzipien des freien Marktzugangs, der Deregulierung der Tarife und des strikten Schutzes der Betriebs- und Flugsicherheit unterliegen”. Dies wird nach Ansicht der Regierung sowohl den Fluggesellschaften als auch den Verbrauchern zugute kommen, die Zugang zu einem breiten Streckennetz haben und von der Optimierung der Dienstleistungen und der Vereinfachung der Reiseplanung profitieren werden.
Hacé tu comentario