Buenos Aires (AT) – Das Erbe, das die neue Regierung um Javier Milei antritt, wird mehr denn je von einer Zahl geprägt sein: die Anzahl der Menschen, die in Argentinien entlang oder unterhalb der Armutsgrenze leben. Das sind heute mehr als 44,7% der Gesamtbevölkerung. Das ergab die jüngste Erhebung des Oberservatorio de la Deuda Social (ODSA-UCA), einem think-tank der katholischen Universität von Buenos Aires (UCA). Das ODSA-UCA misst seit mehr als 20 Jahren jährlich die soziale Entwicklung des Landes. Es wird vom Sozialwissenschaftler Agustín Salvia geleitet.
Die Zahlen des ODSA-UCA für das Jahr 2023 jetzt vorstellte belegen einen sozialen Bankrotts des Landes, das einst zu den zehn reichsten Ländern der Erde gehörte und für sein hohes Bildungsniveau und seine überdurchschnittliche hohes Mab an sozialer Mobilität weltweit bekannt war.
Heute leben sechs von 10 Kindern unter 17 Jahren unterhalb der Armutsgrenze (62,9%). Jeder fünfte Einwohner des Landes leidet jeden Tag Hunger. Ein Drittel der Arbeitnehmer kann mit seinem Einkommen die Kosten für Grundnahrungsmittel nicht mehr decken. Alles im Rahmen einer Rekordinflation und einer Wirtschaftstätigkeit, die seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gewachsen ist.
Das Ende eines Wirtschaftsmodells
“Das Ausmaß und die Zunahme der Armut sind das Ergebnis der Struktur-Probleme dieses Landes. Wir befinden uns heute in einer Systemkrise, die ganz eindeutig das Ende eines Wirtschaftsmodells anprangert”, sagte Salvia bei der Vorstellung der Zahlen. Grundlage der Untersuchung war eine repräsentative Umfrage unter 5.799 Haushalten in den dichtbesiedelsten Gebieten des Landes.
Die Zahlen machen auch deutlich, wie weit sich die argentinischen Politik von der sozialen Wirklichkeit ihrer Bevölkerung entfernt hat. Noch vor wenigen Wochen erklärte der scheidende Staatspräsident Alberto Fernández in einem Interview: „Wenn die Anzahl der Armen bei 40% läge, würde Argentinien explodieren”. Fernández erkannte einen Notstand an, doch bezog er dessen Ursachen allein auf das Erbe, das seine Regierung mutmaßlich von seinem Vorgänger, Mauricio Macri übernommen hatte und das sich dann später in Folge der Pandemie verschärft hatte.
Der Jahresbericht des ODSA-UCA legt aber auch offen, wie weit gespannt das soziale Netz des Staat reicht: rund 36% der argentinischen Haushalte sind heute auf irgendeine Art von Unterstützung vom Staat angewiesen, um ihre Grundbedürfnisse decken zu können. Im Jahre 2010, lag die Zahl bei 24,4 %; vier Jahre vorher bei 11,3%. Ohne die Hilfsprogramme würde heute 49 % der Bevölkerung in Argentinien arm sein, heißt es in dem ODSA-UCA Bericht.
Eine “tickende Zeitbombe”
Die Zahlen belegen aber auch das Ausmaß der sozialen Herausforderung, die die neugewählte Regierung um Javier Milei ab dem 11. Dezember anzugehen hat, nachdem sie am kommenden Sonntag die Amtsgeschäfte übernommen hat. Eine „tickende Zeitbombe“, nannte sie der gewählte Präsident.
„In den letzten zwei Jahrzenten hat Argentinien klar sein Wirtschaftsmodell verfehlt. Es hat auf die Aufrechterhaltung des Konsums statt auf die Investition und Entwicklung seiner Produktionsketten gesetzt”, mahnte Salvia. Der Staat übernahm immer mehr die Aufgaben eines Arbeitsmarktes, der aufgrund seiner strukturellen Schwäche seiner Grundaufgabe der Einkommensverteilung und Wertschöpfung nicht mehr gerecht werden konnte”, ergäntzte er.
“In einem Kontext, in dem die Beschäftigung nicht wächst und die Löhne hinter der Inflation zurückbleiben, kann die Armut nur steigen. Die Frage ist nicht, wie wir auf die heutige Zahl kommen, sondern warum die Quote nicht höher ist”, fügt der Soziologe hinzu.
Salvia warnte zudem vor der Schwäche des Arbeitsmarktes. “Von den 20 Millionen Menschen, die heute der erwerbstätigen Bevölkerung angehören, hat nur 40% einen festen Arbeitsplatz und 33% von ihnen können mit ihrem Einkommen nicht die Kosten für Grundnahrungsmittel nicht mehr abdecken”, schloss Salvia.
En el artículo sobre Torky me falta algún comentario acerca de que el modelo, que parecería ideal para ayudar a los cartoneros, pero también para muchos otros pequeños transportistas, no ha logrado suscitar el interés de la municipalidad de Buenos Aires para mejorar el estado de suciedad en que se encuentran muchos barrios céntricos. O de un grupo de mecenas o de Mecenazgo. Si el modelo de bici que se ofrece es bueno y su costo, razonable, debería imponerse. Pero la “start-up” ya trabaja desde 2016 y no inundó todavía el mercado.