Buenos Aires (AT) – Die Argentinierin Celeste Saulo hat das Amt der neuen Generalsekretärin der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) übernommen. Die ehemalige Direktorin des Nationalen Meteorologischen Dienstes (In Argentinien SMN) ist seit dem 1. Januar die erste Frau und die erste Südamerikanerin an der Spitze der Organisation. Sie erklärte, sie wolle angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels und der Zunahme extremer Phänomene den am stärksten gefährdeten Ländern Priorität einräumen. “Da ich aus dem globalen Süden komme, bin ich mir der Notwendigkeit bewusst, den Bedürfnissen der Schwächsten Priorität einzuräumen”, so die Argentinierin.
“Der Klimawandel ist die größte globale Bedrohung unserer Zeit, und die zunehmende weltweite Ungleichheit verschlimmert dessen Auswirkungen. Wir haben gerade das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt, und die Auswirkungen der aktuellen El-Niño-Episode sind in Lateinamerika sehr stark spürbar”, sagte sie in einer Erklärung vor einigen Tagen. Sie fügte hinzu: “Menschliche und industrielle Aktivitäten sind ganz klar die Ursachen dessen.”
Die neue WMO-Vorsitzende, die den Finnen Petteri Taalas ablöste, sagte, sie werde ihre Arbeit auf die Umsetzung ihrer Vision einer Welt richten, in der alle Nationen, insbesondere die am stärksten gefährdeten, widerstandsfähiger gegenüber extremen Ereignissen im Zusammenhang mit Wetter, Klima, Wasser oder anderen Umweltphänomenen sind.
Ein Leben für das Klima
Die 59-Jährige wurde in der Hauptstadt Buenos Aires geboren und studierte an der Universidad de Buenos Aires (UBA). Später war sie als Professorin an der Fakultät und als Forscherin bei Conicet (Institut für Förderung von Wissenschaft und Technologie) tätig. Die argentinische Wissenschaftlerin mit einem umfangreichen Lebenslauf war außerdem auch die erste Frau, die den Nationalen Meteorologischen Dienst in Argentinien geleitet hat.
In dem Kommuniqué wies die neue WMO-Generalsekretär darauf hin, dass es vielen nationalen meteorologischen und hydrologischen Diensten an Ressourcen fehle, und betonte, dass “selbst eine kleine Erhöhung der Investitionen enorme sozioökonomische Vorteile für unsere Gemeinschaften mit sich bringt”.
In diesem Zusammenhang betonte Saulo, dass eine ihrer Prioritäten darin bestehen wird, die Präsenz der WMO auf regionaler Ebene zu stärken und die nationalen meteorologischen und hydrologischen Dienste durch einen “Bottom-up-Ansatz” zu stärken. Zudem wolle sie die geografische Vielfalt im WMO-Sekretariat erhöhen.
Die WMO-Mitgliedstaaten haben im vergangenen Jahr auch die Einrichtung eines “Global Greenhouse Gas Watch” beschlossen, um sowohl den natürlichen Senken von Treibhausgasen als auch den durch menschliche Aktivitäten verursachten Gasen zu entsprechen.
Die Argentinierin wird die Tätigkeiten der globalen meteorologischen Fachgemeinschaft unter der Ägide der Agentur anführen, um wissenschaftliche Erkenntnisse in die bestmöglichen Dienste für die Gesellschaft umzuwandeln, hieß es im Kommuniqué. Ein Großteil der Arbeit der WMO besteht in der Nutzung und Weitergabe der Daten der nationalen Wetterdienste zu Treibhausgasen, Meeresspiegel, Temperaturen, Gletscherschmelze und anderen Indikatoren für den Klimawandel.
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