Buenos Aires (AT) – Im Norden Argentiniens befindet sich ein Fußballfeld, das im letzten Jahr zu einem der schönsten der Welt gewählt wurde: Am Fuße des Cerro de los Siete Colores, umgeben von einer atemberaubenden Natur, spielt der Verein Santa Rosa de Purmamarca. Die kleine Stadt in der Provinz Jujuy zeichnet sich durch ihre landschaftliche Schönheit aus und gilt als eines der schönsten Reiseziele Argentiniens.
Das Spielfeld befindet sich in einer trockenen und steinigen Gegend. Der Boden besteht aus roter Erde und ist von zwei Tornetzen umgeben, die mit weißem Kalk abgegrenzt sind. Es ist ein schwieriges und kompliziertes Spielfeld, das sich jedoch durch die Schönheit des Ortes auszeichnet, an dem es sich befindet.
Der 1921 gegründete Verein Santa Rosa spielt dort in der Liga Quebradeña de Fútbol, einem regionalen Amateurturnier, an dem 14 Mannschaften aus dem Gebiet von Humahuaca, Tilcara, Tumbaya und Valle Grande teilnehmen. Das Spielfeld von Santa Rosa wurde in der Dokumentarserie des US-amerikanischen Sportsenders ESPN namens “Greenland” aufgenommen, eine Zusammenstellung der ungewöhnlichsten, unwirtlichsten und eigenartigsten Spielfelder der Welt, die unter anderem auch Spielfelder in Norwegen, Kolumbien und den Vereinigten Staaten umfasst.
Mit Unterstützung der Jujuy Film Commission drehte das ESPN-Team unter der Leitung von Martin Fradkind, dem Executive Producer der Sendung, eine der Episoden im Club Santa Rosa de Lima in Purmamarca und im Club Atlético Independencia in Humahuaca. Zu dem Projekt erklärte Fradkind: “Bei GreenLand geht es um die exotischsten Fußballplätze, die man finden kann. Wir wollen über diese Orte sprechen, an denen trotz aller Schwierigkeiten – geografischer, ökologischer oder wirtschaftlicher Art – Fußball gespielt wird, das ist der Geist des Programms”.
Purmamarca – Pachamamas bunter Farbkasten
Purmamarca ist weltweit bekannt. Der Zustrom ausländischer Touristen in das kleine Dorf auf 2.324 meter Höhe zeugt von der Beliebtheit, die es durch die umgebende Landschaft erlangt hat. Purmamarca ist ein Andendorf in der Provinz Jujuy im Nordwesten Argentiniens. Es gilt als Tor zur Schlucht Quebrada de Humahuaca. Das kleine, indigen geprägte Dorf zählt 2095 Einwohner im Jahr 2001. Am nördlichen Ortsrand fließt der Río Purmamarca vorbei, und im Süden befinden sich farbige Bergformationen, für die Purmamarca bekannt ist. Sogar vom Fussballfeld auf kann man die Landschaft des Cerro de los Siete Colores (a.d der “Berg der sieben Farben” ) betrachten und sogar fast durchwandern, da es einen etwa 3 km langen Rundweg gibt. Der Cerro ist Produkt komplexer geologischer Prozesse, die sich über einen Zeitraum von 600 Millionen Jahre hinzogen. Die verschiedenen Farbschichten sind Ergebnis von Meeres-, See- und Flusssedimenten, die durch zusätzliche tektonische Bewegungen der Erde zu ihrer heutigen Form gelangten.
Der Standort gilt auch als Verkehrsknotenpunkt an der Ruta Provincial 16, die nach Westen zum Paso de Jama nach Chile führt. Unter der Woche dominiert der Warenaustausch mit dem Nachbarland den Verkehr, am Wochenende der Tourismus. Der höchste Punkt dieser Strecke sind die Altos del Morado mit 4.170 m. Tagsüber geht es auf dem Kunsthandwerksmarkt rund um die Plaza 9 de Julio geschäftig zu, nachts beschallt das Echo traditioneller Folklorelieder den Sternenhimmel.
Purmamarca war bereits ein alter Rastplatz auf dem Camino del Inca, längst bevor die Spanier kamen. Die spanische Ortsgründung erfolgte im 17. Jahrhundert. Sie registrierten ihn unter dem Namen, wie sie ihn von den Maisbauern der Gegend überliefert bekamen. Auf Aymara bedeutet der Name „Dorf der unberührten Erde“. Seit 1975 steht Purmamarca als „Lugar Histórico“ (historischer Ort) unter Denkmalschutz.
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