17. 04. 2024

Buenos Aires (AT) – Der Bitcoin ist eines der interessantesten Innovationen der heutigen Finanzwelt. Das das Auf-und-Ab der letzten Jahre belegt, daß Bitcoin auch eines der am schwierigsten zu durchschauenden Neuerungen ist. Die Unsicherheit -und das daraus oftmals resultierende Mißtrauen gegenüber der Kryptowährung– abzubauen, haben sich die Argentinier Emiliano Grodzki und Nicolas Bonta zum Ziel gesetzt. Ihr Bitcoin-Mining Unternehmen namens Bitfarms, das heute weltweit präsent ist, zielt auf die Stärkung der digitalen Finanzwirtschaft durch Vertrauen, Transparenz und hohe Branchenstandards ab. Sie versprechen einen innovativen, nachhaltigeren und industrielleren Bitcoin-Mining-Betrieb für die ganze Welt, so ihr claim

Was ist Bitcoin-Mining? Kurz gesagt, nutzen Menschen die Leistung ihrer Computer, um neue “coins” per Software zu generieren und gleichzeitig das Netzwerk durch die bereitgestellte Rechenleistung und den damit verbundenen Energieaufwand abzusichern. Bitcoin-Mining ist also der Prozess, durch den neue Bitcoins in Umlauf gebracht werden. Bitcoin-Transaktionen werden im Bitcoin-Netzwerk digital validiert und dem Blockchain-Ledger hinzugefügt. 

Bitfarms, “schürft” Bitcoins in 11 “Farmen” in vier Ländern – Kanada, den Vereinigten Staaten, Paraguay und Argentinien. Es erzielte nach eigenen Angaben im Jahr 2023 eine Rendite von 1868,17 %. Das Wachstum wurde vor allem durch den jüngsten Kursanstieg der Kryptowährung getrieben, nachdem vor wenigen Monaten die us-amerikanische Börsenaufsicht, den Handel mit in Bitcoins aufgestellten ETFs Investmentfonds genehmigte.

Beim Bitcoin Cloud-Mining erfolgt die Gewinnung von Bitcoin, ohne dass man physische Hardware oder Infrastruktur besitzen oder betreiben muss.

Im August 2021 schaffte Bitfarms eine Marktbewertung von mehr als einer Milliarde Dollar und damit die Aufnahme in die Kategorie der “Einhorn“. Darüber hinaus ist das Unternehmen seit Mitte letzten Jahres an der Nasdaq notiert.

Eine Geschichte des Zufalls

Emiliano Grodzki und Nicolás Bonta gehören zu den ersten, die intensiv in Bitcoin investiert haben. Grodzki ist ein Seriengründer. Im Alter von 18 Jahren gründete er sein erstes Start-up. Sein erster großer Erfolg war jedoch die Erfindung von Chocoarroz, einem Reiskeks mit Schokolade und Dulce de Leche. Innerhalb eines Jahres  stieg der Umsatz um das Zwanzigfache. 2012 verkaufte er und seine Familie das Unternehmen für US$ 15 Millionen an Molinos Río de la Plata. Bonta, sein heutiger Geschäftspartner, kommt aus der Welt des Hotelgewerbes und ist Gründer einer Boutique-Hotelkette mit Hotels in Buenos Aires und Montevideo. Beide lernten sich kennen, als sie ihre Töchter in denselben Kindergarten brachten.

(v.l.n.r) Emiliano Grodzki und Nicolas Bonta


Die Idee entstand 2017, als Nicolas Bonta bemerkte, dass die Stromkosten in einer der Filialen seiner Hotelkette OWN in die Höhe geschnellt waren. Eine Untersuchung führte ihn zu dem Raum, in dem alle Server des Hotels untergebracht waren. Seine Mitarbeiter hatten dort Geräte zum Mining von “Ether”, einer der beliebtesten Kryptowährungen, installiert. Anstatt sich zu ärgern, recherchierte er zu diesem Thema, und in einem Gespräch mit Grodzki wurde die Idee zu Bitfarms geboren.

Im Jahr 2017 gründeten sie Bitfarms. Die Gründer erhielten seitdem Unterstützung: rund 200 Investoren setzen auf das Unternehmen. Bis heute nutzt das Bitfarms rund 40.000 Quadratmeter sowie 25.000 Computer und beschäftigt 80 Mitarbeiter. Dazu gehören auch vier Farmen in Quebec, Kanada, die mit einer Leistungskapazität von 27,5 MW und 200 Ph/s Hashing-Leistung das Mining von Kryptowährung wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ether, Litecoin und Dash ermöglichen, die später zum Referenzpreis verkauft werden. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Toronto. Nun haben sich die Bitcoin-Mining Anlagen auch nach Südamerika expandiert: Nach Asunción, Paraguay und Córdoba, Argentinien. 

Das Unternehmen der zwei Argentinien ist sowohl an der Börse als auch an der Wall Street notiert ist.

Im Gespräch mit Forbes Argentina gesteht Grodzki ein, dass “die Gründung einer neuen Branche mit neuen Regeln und neuen Renditen” eine Herausforderung ist, aber er lässt sich nicht entmutigen. Es hat seine Risiken”, gibt er zu, “aber es ist aufregend.”

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Flavio CannillaVon

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