22. 10. 2023

Buenos Aires (AT) – Die Regierungswahlen 2023 in Argentinien haben bei Schließung der Wahllokale und kurz vor der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen ihren ersten Gewinner: die Wahlbeteiligung. Mit knapp über 74% lag die Stimmenabgabe mehr als 5% höher über den der Vorwahlen im August. Damals hatte die Beteiligung der Wählerschaft am Ende ein historisches Tief von weniger als 69% betragen.

Die Tendenz begann sich bereits zur Mittagszeit abzuzeichnen als rund 30% der Wählerschaft ihre Stimme abgegeben hatte. Um 14 Uhr argentinischer Zeit lag die Beteiligung bei 44,4%, nach Angaben der staatlichen Wahlkommission (CNE, ihrem spanischen Kürzel).

Die Nachricht wiegt in der aktuellen politischen Landschaft Argentiniens. Sollte bis zur Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr argentinischer Zeit die Tendenz halten, steigen die Chancen, dass das Ergebnis entweder einen Sieg in erster Runde ermöglicht oder ein klareres Zahlenverhältnis für die Ausrichtung der Stichwahl am19. November aufweist.

Die Hoffnung der Kandidaten

Im Lager des bei Beginn der Stimmenabgabe vorn liegenden Javier Milei, dem libertären Kandidaten der Partei La Libertad Avanza (LAA), rechneten die Optimisten mit einer knappen aber doch möglichen Sieg in der ersten Runde. Milei lag seit den Vorwahlen im August mit etwas mehr als 30% -nach Angaben der meisten Umfragen-  konstant vorne. Um die Wahl am Sonntag für sich zu entscheiden benötigt er mehr als 45% oder 40% mit einem Zehn-Punkte Abstand zu seinem nächsten Verfolger.

Im Lager der Oppositionsparte Juntos por el Cambio (JxC) und ihrer Kandidaten Patricia Bullrich lagen alle Hoffnungen auf die hohe Wahlbeteiligung unter den Auslandsargentiniern. Dort hatten die langen Warteschlangen für Aufsehen gesorgt. In Ländern wie Spanien, Italien oder den USA hatten die im Ausland lebenden Wahlberechtigten Argentinier geduldig Wartezeiten von bis zu zwei Stunden in Kauf genommen, um ihre Stimme an einem der rund 350 möglichen Wahllokalen im Ausland abgeben zu können.

Elecciones 2023, Madrid
Die Warteschlangen ziehen sich über das Gelände des Colegio Mayor Argentino in Madrid hinaus (Foto: privat).

Die ersten Hochrechnungen werden für kurz nach 18.00 Uhr argentinischen Zeit (23.00 Uhr MEZ) erwartet. Endgültige Ergebnisse werden allerdings nicht vor 22.00 argentinischer Zeitrechnung (03.00 MEZ) erwartet.

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Flavio CannillaVon

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