13. 07. 2024

Buenos Aires (AT) – Lamine Yamal ist eine der Sensationen der Europameisterschaft 2024. Mit nur 16 Jahre zieht der Spanier kurz vor dem Endpsiel die Aufmerksamkeit auf sich. Der Fussball-Teenie ist der jüngste Spieler, der je bei einer Europameisterschaft zum Einsatz gekommen ist. Mit seinem Tor im Halbfinale gegen Frankreich nur Tage vor seinem 17. Geburtstag kürte er sich zum jüngsten Torschützen der EM-Geschichte.

Gleichzeitg, auf der anderen Seite des Ozeans, sorgte -wieder einmal- ein anderer für Schlagzeilen: Lionel Messi. Am Sonntag, beim Endspiel der Copa America, dem Regionalpokal auf dem amerikanischen Doppelkontinent, könnte er sich vielleicht zum letzten Mal einen Meisterschaftspokal holen. Argentinien spielt im Finale gegen Kolumbien. Die Euphorie um die Scaloneta (das argentinische Weltmeister Team) ist dem entsprechend groß.

Doch Messi und Yamal verbindet mehr als nur ein Zeitvergleich und ein Team (FCB). Ein Foto, das in diesen Tagen im Internet auftauchte, erzählt eine bisher kaum bekannte -gemeinsame- Geschichte, die zeigt, das die Wirklichkeit immer wieder spannender als die Fiktion sein kann.

Links der junge Lamine Yamal, rechts die Fussballlegende Leo Messi.

Zwischen Zufall und Zukunft

Das Glück, der Zufall oder vielleicht auch das Schicksal hat vor 17 Jahren den kleinen Lamine Yamal, gerade einmal fünf Monate alt, in die Arme des Barcelona-Stars Lionel Messi gelegt. Der Grund: Ein Charity-Foto für den Kalender 2008 der Zeitung “Sport” in Zusammenarbeit mit der Barça-Stiftung und UNICEF . “Lamine hat Messi mit nur einem Lächeln erobert”, errinert sich Joan Monfort, der Mann hinter dem Foto, das fast zwei Jahrzehnte später die Netzwerke in Wallung bringt. Oriol Canals, der damalige Marketingleiter der Sportzeitung, war auch dabei. “Er war mehr von dem Baby als von der Kamera beeindruckt”, erinnert sich Canals an den schüchternen Messi, der vier Jahre zuvor gerade sein Debüt im spanischen Fußballverein gegeben hatte. Der Argentinien-Star war damals 20 Jahre alt und ein angehender Star der Culé-Mannschaft.

Wer hätte gedacht, dass der Barca-Profi das neue Nachwuchstalent in den Armen hält.

Wie es zum Foto kam

Ende 2007 organiserte das Magazin die zweite Ausgabe ihres Solidaritätskalenders, in dem jeden Monat ein Barça-Spieler mit Kindern fotografiert wurde. Zwischen Oktober und November wurden die Fotos – in der Regel ein Spieler pro Tag – in der Umkleidekabine des Camp Nou aufgenommen. Damals waren die Kinder, die an den Fotosessions teilnahmen, Bekannte oder Verwandte. Beim zweiten Mal war das anders. “Wir hatten mehr Zeit und baten UNICEF, uns die Kinder zur Verfügung zu stellen”, erinnert sich Canals. Mounir Nasraoui und Sheila Ebana, die Eltern von Lamine aus der katalanischen Stadt Mataró, beschlossen, ihren Sohn an der Initiative der NGO teilnehmen zu lassen. Lamine war einer der Auserwählten. Der Zufall wollte es, dass er in den Armen von Leo Messi endete.

Nach ein bisschen Bade-Spass, entspannte sich auch Messi mit dem kleinem Yamal.

“Ich glaube, es war nach dem Training. Messi war extrem schüchtern, ein bisschen angespannt und sehr vorsichtig, und es war sogar schwierig für ihn, das Kind zu halten. Zumindest habe ich das so wahrgenommen. Aber als Joan ein Entlein herausholte, fingen sie an zu lachen, und es war alles einfacher. Jetzt, mit drei Kindern und zwanzig Jahren mehr, wäre das sicher anders”, berichtete Canals in seinen Netwerken. 

Monfort, der Fotograf, erinnert sich selbst kaum an die Schnappschüsse, wie die Zeitung La Nacion berichtete. Erst als er jetzt – 17 Jahre später- das Bild im Internet wiederentdeckte. “Ich habe damals natürlich nicht gewusst, dass es Lamine war, es hätte irgendein Junge sein können. In diesem Moment habe ich gesehen, dass er mit Messi zusammen war, der noch nicht das war, was er heute ist”, zitiert die argentinische Zeitung Monfort. Es war der Vater des rechten Flügelspielers, Mounir Nasroui, der es vor dem Viertelfinalspiel Spaniens gegen Deutschland veröffentlichte. “Der Beginn zweier Legenden”, schrieb der Mann in dem Posting, das sich schnell verbreitete, vor allem nach der herausragenden Leistung des Teenies im Halbfinale gegen die Franzosen. Am Sonntag, teilen beide wieder einen Termin: dieses Mal um eine Meisterschaft, wenn auch mehr als zentausend Kilometer voneinander entfernt.

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