Buenos Aires (AT) – „Der Beginn einer neuen Epoche für alle Argentinier und Argentinierinnen“, versprach Javier Milei bereits im Vorfeld seines heutigen Amtseides vor dem Parlament. Im Land des Tangos und der Fußballfanatiker im Stile eines Maradonas oder Messis ist diese Art der Superlative gängige politische Kommunikation. Die Liste ausländischer Besucher, die extra zu Mileis Amtsübernahme nach Buenos Aires gereist sind, zeigt aber, dass auch für das Ausland, der heutige Neustart in der Casa Rosada vielleicht mehr sein kann, als viele noch vor wenigen Monaten zu glauben gewagt haben.
Wenn in wenigen Stunden der shooting-star des politischen Jahres Argentiniens die Staatsgeschäfte der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas übernimmt werden ihn von den Rängen der Depütiertenkammer, nicht nur regionale Staatspräsidenten und Premiers beobachten. Neben dem spanischen König Felipe VI wird dort auch Vlodomir Zelensky anwesend sein. Das Staatsoberhaupt der Ukraine landete um 4.00 Uhr lokaler Zeit auf dem internationalen Flughafen von Buenos Aires. Einladungen gingen unter anderem an die italienische Premierministerin Giorgia Meloni und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Erwartet werden allerdings auch Brasiliens ex-Präsident Jair Bolsonaro, sowie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Beide standen im Wahlkampf Milei politisch nah. Beobachter fragen sich, wie der neue Staatspräsident von Argentinien in Zukunft umgehen wird. Seit seinem Wahlsieg hat Milei seinen ultraliberalen Ton stark abgeschwächt. Auch sein Regierungsteam füllte sich seitdem eher mit Pragmatikern denn mit ideologisch rechts stehenden Verantwortlichen.
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