08. 04. 2024

Buenos Aires (AT)Argentinien verfügt über die zweitgrößten Lithiumreserven der Welt. Die wichtigsten liegen in den Bergbau-Provinzen im Nordwesten Argentiniens (NOA). Luis Lucero ist derjenige, der seit letzter Woche, den Abbau und die Geschäfte des Bergbau-Sektors in Argentinien zu verantworten hat. Nach einer ungewohnt langen Bedenkzeit bestellte Wirtschaftsminister Luis Caputo den gelernten Rechtsanwalt zum Staatssekretär für Bergbau. Lucero “ist auf Bergbau und Rohstoffe spezialisiert und verfügt über eine langjährige Erfahrung in Fragen der Projektfinanzierung“, hieß es im Kommuniqué der Regierung.

Spezialist für Rohstoff-Recht

Seit dem abrupten Abschied von Lucero Vorgängerin Flavia Royón aus dem Bergbauressort am 10. Februar hat die Regierung anderthalb Monate gebraucht, um einen Nachfolger zu bestimmen. Grund waren die Folgen der Umstrukturierung des Ministeriums, so die offizielle Begründung. Die Casa Rosada (Anm. d. Red.: der Sitz der argentinischen Regierung) verringerte die Zahl der Direktoren und Beamten in der Behörde um mehr als die Hälfte, wie EconoJournal berichtete. 

Luis Lucero schloss sein Jurastudium an der Universität von Buenos Aires (UBA) ab. Er speziliasierte sich an der Universidad Argentina de la Empresa (UADE) in Wirtschaftsrecht und absolvierte anschließend mehrere Fachkurse und Seminare, u.a. über Governance-Politik und Unternehmensstrategie im Bergbau, an den Universitäten von Dundee, Cambridge sowie der Harvard Law School und der Columbia Business School. Lucero erwarb außerdem einen Master of Arts am University College London (UCL).

Fachmann mit internationaler Erfahrung

In Argentinien schaffte es der Jurist bis zum Partner bei Marval O’Farrell Mairal, der größten und international angehensten Anwaltskanzlei des Landes. Lucero war zudem Berater für ausländisches Recht bei Pillsbury Winthrop Shaw Pittman in den Vereinigten Staaten sowie in Vorständen und Aufsichtsräten verschiedener Bergbau-, Gasversorgungs-, Industrie- und Finanzunternehmen tätig. Der neue Staatssekretär für Bergbau dozierte u.a. am Center for Energy, Petroleum, Mineral Law and Policy der University of Dundee.

“Er ist ein Fachmann auf seinem Gebiet, um so mehr als er in den 90er Jahren eine der treibenden Kräfte im Bergbausektor war”, zitiert Forbes Argentina die geltende Meinung im Bergbau-Sektor zu Lucero. “Er weiß sehr viel über unser Geschäft. Hoffen wir, dass er den politischen Rückhalt bekommt und ihn auch zu nutzen weiss”, erklärte ein Bergbauunternehmer in der Provinz San Juan. Auch im Ausland wurde Luceros Ernennung begrüßt, so Forbes.

Der Sektor hatte die anderthalbmonatige Wartezeit bei der Besetzung des Postens scharf kritisiert. Besonders negativ wurde die Abwesenheit der Behörde bei dem jüngsten Treffen der PDAC (Prospectors & Developers Association of Canada) beurteilt. Die PDAC gilt mit mehr als 26.000 Besuchern als die weltweit wichtigste Messe für Bergbau.

Lucero Vorgängerin Flavia Royón begrüßte die Ernennung ihres Nachfolgers: “Ich wünsche ihm viel Erfolg bei seiner Aufgabe, um die Entwicklung unseres Landes im Allgemeinen und des Bergbaus im Besonderen zu fördern”.

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Flavio CannillaVon

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