07. 03. 2024

Buenos Aires (AT) – Arzneien, Kosmetika, Dünger – alles braucht Peptide. Numaferm, das Düsseldorfer Start-Up, produziert diese zu einem Zehntel der bisherigen Kosten. Und statt auf Chemie setzt Numaferm auf Biotechnik. Doch, was sind Peptide? Es handelt sich um kleinen Molekülketten. Sie signalisieren beispielsweise dem Körper, mit der Reparaturarbeit zu beginnen. Der (schöne) Effekt: Unsere Haut behält seine Spannkraft, Falten werden verhindert. Doch nicht nur das: In der Krebstherapie gelten Peptide als Hoffnungsträger.

Christian Schwarz, Doktor für Biochemie, forschte viele Jahre, bis er etwas gefunden hatte, auf dem er ein Geschäft und eine Firma im Spannungsbereich zwischen Peptiden, Pepteinen und Proteinen entwickeln konnte. Im Januar 2017 machte er sich selbstständig zusammen mit dem Wirtschaftsinformatiker Philipp Bürling, mit dem er seit der 5. Klasse befreundet ist. Das Resultat: die Biotechnik-Firma “Numaferm”; abgekürzt aus New Market Fermentation, die auf das Herstellungsverfahren Bezug und auf Eingängigkeit keine Rücksicht nimmt. Das Geschäftsziel: Numaferm will sich zu einem zuverlässigen Partner in Sachen rekombinanter Produktion von Peptiden, Pepteinen und Proteinen entwickeln. Ihre Innovation kann weitreichende Folgen haben für die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie die Medizin, hoffen die Gründer.

Bereits im Sommer 2017 konnte Numaferm auch seine erste Finanzierungsrunde abschliessen und dabei einen einstelligen Millionenbetrag erhalten, wie welt.de berichtet. Zu den Investoren gehören Detlev Riesner und Jürgen Schumacher, Mitgründer des Biotechnik-Unternehmens Qiagen (1,4 Mrd. Euro Umsatz), der Hightech-Gründerfonds, der Europäische Investitionsfonds und der Investment Arm des Chemiekonzerns Evonik. Nun plant Numafern mithilfe des German Accelerator, seine Expansion in Lateinamerika.

Numaferms Motto lautet: Steigern Sie die Qualität, sparen Sie Kosten und werden Sie Teil der grünen Revolution. (numaferm)

Nachhaltigkeit und Peptide: die Nuferm-Lösung

Auf seiner Website erklärt das Unternehmen: “Unser Team von ca. 30 Experten (15 Laborexperten + 7 Investoren + 8 Berater) ist darauf ausgerichtet, alle Herausforderungen auf dem Weg von der Entdeckung bis zur Kommerzialisierung zu lösen. Mit mehr als 15 promovierten Wissenschaftlern und einer kumulierten einschlägigen Erfahrung von über 100 Jahren ist höchste wissenschaftliche Kompetenz garantiert. Unsere 500 m2 große Anlage ist mit modernster Technologie ausgestattet, die industrietaugliche Prozesse und eine GMP-/kommerzielle Produktion bei CMOs von Drittanbietern gewährleistet”.

Bisher werden Peptide in einem chemischen Verfahren hergestellt, das aufwendig und teuer ist: Die Produktionskosten liegen laut Berichten bei ungefähr einer Million Euro pro Kilogramm. Die Düsseldorfer sehen sich in der Lage, die Herstellungskosten um 90% zu senken – mindestens, so erklären sie. Setzt sich ihr zudem umweltfreundliches Verfahren durch, können Numaferm-Peptide künftig in einer Unzahl von Produkten Verwendung finden: angefangen von Arzneien über Kosmetika bis hin zu Düngemitteln.

“Die Kosten von Waren sollten kein limitierender Faktor für Innovationen sein. Deshalb haben wir einen Ansatz entwickelt, um diese Ziele kostengünstig, nachhaltig und in großem Maßstab zu finden, zu optimieren und zu produzieren”, so das Start-up. Numaferm ist “nachhaltig und zukunftssicher, reduziert den CO2-Ausstoß und verzichtet auf Feinchemikalien und organische Lösungsmittel, um höhere Sicherheitsstandards zu erfüllen”, versichert das Unternehmen.

Qualität und Kundenzufriedenheit stehen bei dieser Start-up an erster Stelle. (numaferm)

Verschiedene Projekte, bei denen Numaferm für Unternehmen Peptide herstelle und die sich im vergangenen Jahr noch in der Machbarkeitsphase befunden hätten, seien mit Folgeaufträgen belohnt worden: „Unsere Versprechen haben standgehalten, und der Markt will unsere Peptide haben“, erklärt das Unternehmen.

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