19. 02. 2024

Buenos Aires (AT) – Die Tesla-Autos werden jetzt auch offiziell in Südamerika verkauft. Chile ist das erste südamerikanische Land, das über die Elektroautomarke vermarkten darf. Der Start von Elon Musks Unternehmen fand im wichtigsten Einkaufszentrum von Santiago de Chile statt. Nach Medienberichten wurden noch am selben Abend 15 Einheiten verkauft. Obwohl einige Tesla-Modelle in verschiedenen südamerikanischen Ländern durch unabhängige Importe verkauft wurden, stellt die Ankunft der Marke in Chile den Startpunkt der US-amerikanischen Autos in der Region dar. 

Im Wettbewerb für den ersten Launch standen auch Argentinien und Brasilien. Doch weder der Kontakt zwischen Elon Musk und Präsident Javier Milei in den sozialen Netzwerken noch die Verkaufszahlen in Brasilien haben dazu geführt, dass der argentinische oder brasilianische Markt der auserwählte war.

Santiago Lombardi, Gründer der Event-Produktionsfirma Lombardis, war der Motor für die Landung in Chile. Der argentinische Event-Manager organisierte mit den Tesla-Führungskräften in Palo Alto, USA die Landung und brachte die Marke nach Chile. Kurios ist, dass der Teslas neuer Generaldirektor auf der anderen Seite der Anden auch Argentinier ist: Agustín Amoretti, Wirtschaftsingenieur mit einem Abschluss an der Universität Cuyo (Mendoza) sowie Master im Ausland, leitet nun das chilenische Tesla-Team. 

Die Tesla-Startveranstaltung in Chile. (perfil.com)

Eine Start, der drei Monate dauerte

Im Gespräch mit Clarín erläuterte Santiago Lombardi, wie die Ankunft von Tesla in Chile ablief. “Es war ein Projekt, an dem wir drei Monate lang gearbeitet haben und das direkt von Palo Alto, Kalifornien, aus koordiniert wurde. Es war eine gewaltige Landung”, kommentierte Event-Manager Lombardi.

Die Eröffnungsveranstaltung fand im Shoppingcenter Parque Arauco in Las Condes in der Hauptstadt Santiago de Chile statt. Dort wird Tesla auch vorläufig seinen showroom haben, um die Fahrzeuge potenziellen Nutzern vorzustellen. Zum Verkauf kommen zunächst die beliebtesten Modelle der US-Automarke: das Model 3 und der Geländewagen Model Y, der im Jahr 2023 das meistverkaufte Auto der Welt war. 

Das Einkaufszentrum Parque Arauco in Chile. (quelle: wikipedia.com)

In der Eröffnungsnacht wurden gleich 15 Tesla-Einheiten in Chile verkauft. Lombardi, der sich bei der Organisation von Veranstaltungen für Automarken und andere Premium-Unternehmen einen Namen gemacht hat, sagte, er sei “beeindruckt von dem, was die Ankunft der Marke in Chile ausgelöst hat, wir hoffen, dass wir Tesla demnächst auch in den anderen südamerikanischen Ländern eröffnen können”. 

Tesla in Deutschland: zwischen Gegnern und Befürwortern

Der Launch von Musks Autofirma am Ende der Welt kommt gleichzeitig mit einem neuen Vorhaben von Tesla für seinen Produktionsstandort Deutschland. In Grünheide bei Berlin will die Firma neben dem Werksgelände mit rund 300 Hektar auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden. Die Bürger von Grünheide haben über die Pläne des US-Elektroautobauers zur Erweiterung des Fabrikgeländes abgestimmt. Das Interesse ist groß; auch die Gegner. Seit mehreren Monaten gibt es Proteste gegen eine Erweiterung.

Demonstranten in Brandenburg gegen die geplante Tesla-Fabrik in Grünheide (dpa.com)

Der Beschluss der Gemeindevertreter für den Bebauungsplan steht noch aus. Das Votum der Einwohner ist zwar für die Gemeindevertretung nicht bindend, es gilt aber als wichtige Wegmarke. Auch der Finanzausschuss des Landtags müsste noch einem Verkauf der Fläche durch den Landesforst zustimmen. Naturschützer und Bürgerinitiativen halten die Erweiterung für falsch. Die Bürgerinitiative Grünheide gegen Tesla wandte sich mit Plakaten, Flugblättern und Haustürgesprächen gegen die Erweiterung. «Sorgen wir dafür, dass Grünheide nicht im Verkehr erstickt und zur Dauerbaustelle und Industriestadt wird», heißt es in der Infozeitung der Initiative.

Es gibt aber auch Befürworter in der Region: Mehrere Schüler werben mit einer Kampagne für die Erweiterung von Tesla. Grünheide solle ein Ort des Fortschritts bleiben, fordern sie im Internet. 
Neben der geplanten Erweiterung des Geländes strebt Tesla einen Ausbau der Fabrik auf dem bestehenden Gelände an. Das Unternehmen will die Produktionskapazität vom derzeitigen Etappenziel von 500 000 Autos im Jahr auf eine Million verdoppeln. Derzeit arbeiten dort rund 12 500 Beschäftigte, die zuletzt 6000 Autos in der Woche fertigten – das entspricht 300 000 Fahrzeugen im Jahr.

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