Die USA haben ihren Tesla. Deutschland seine VW ID.3 oder BMW i4 M50. Und Argentinienen seinen „Tito“. In der Nachrichtenflut und den Hype um die Präsidentschaftswahlen im Oktober blieb auch die Meldung Land Unter, dass seit Jahresmitte eine neue Auto-Rasse die Straßen zwischen Buenos Aires, Salta und Tierra del Fuego zu bevölkern beginnt. Tito, sein Name.
Entwickler ist die Corradir SA. Die Firma mit Sitz in der Stadt San Luis, in der gleichnmaigen Provinz im Westen des Landes. Im Mai 2022 verkaufte Corradir das erste Modell. Heute läuft die Produktion auf Hochtouren: täglich gehen rund 80 Einheiten vom Band, meldet das Unternehmen. Lieferzeit sind 120 Tage. In weniger als 12 Monaten hat sich Tito unter Top-5 der meistverkauften E-Autos des Landes vorgefahren, laut Angaben von Siomaa, dem Online-Informationssystem für den Automobilmarkt Argentiniens. Tendenz steigend: der Autobauerverband Adefa meldete für das erste Halbjahr 2023 für das gesamte E-Auto-Segment in Argentinien einen Anstieg von 136% im Vergleich zum Vorjahr.
Tito und Tita
Tito erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Km/h. Seine Reichweite ist 100 km; in seiner erweiterten S5-Versión können es auch 300 km sein. Seine Maße: 2,95 Meter lang, 1,50 Meter breit und 1,65 Meter hoch. Mit Stahlchassis und selbsttragender Blechkarosserie lassen sich Tito und Familie an jede 220V Steckdose anschließen. Seine Lithium-Ferrophosphat-Batterie hat eine Lebensdauer von 2000 Ladezyklen, verspricht Corradir. Die Ladezeit des 4,5 KW starken Elektromotors kann bis zu 8 Stunden dauern, erlaubt aber auch Teilladungen.
Im Land der Pick-Ups hat Tito auch seine Pick-Up-Variante: „Tita“. Ihre Maße: Länge 3,75 m; Breite: 1,37 m; Höhe: 1,72 m. Die kippbare Ladefläche ist 2m lang und 1,37 m breit und kann bis zu 500 kg transportieren.
Der Preis für sie und ihn: in der Grundversion, jeweils ab US$ 18.000. Das Premium-Modell S5 ist ab US$ 28.000 zu haben.
Ausgestattet sind Tito wie Tita mit Multifunktionslenkrad für Audio und Telefon, elektrischen Fensterhebern, Türfernbedienung, Klimaanlage (optional), Touchscreen-Multimedia-Display, Rückfahrkamera, Bluetooth, USB-Eingang und Parksensoren.
Anschluß an eine Tradition
Mit diesen Kenndaten bleibt der 4-Sitzer Tito weit hinter den Kapazitäten seiner europäischen Cousins zurück. Doch schließt seine Entwicklung an eine langjährige Geschichte argentinischer Autoentwickler an, die im Zeitalter der Elektromobilität eine Wiederauferstehung feiern könnte. Die Linie startet beim Yruam (1928), geht über die Pickup „Rastrojero“ (1959), dem Kleinwagen „Siam Di Tella 1500” sowie „Torino Lutteral“ oder das Modell „Fiat 1600 Sport“ (beide 1970) bis eben heute Tito und seinen Freunden.
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