Buenos Aires (AT) – Die argentinische Regierung bemüht sich fünf Wochen vor den Wahlen am 22. Oktober noch einmal Zukunft zu gestalten. Das Sekretariat für Energie hat in der letzten Woche die Grundrisse einer „Strategie zur Entwicklung einer lokalen Wasserstoffwirtschaft“ vorgestellt.
Der Plan sieht vor, dass Argentinien bis 2050 mindestens 5 Millionen Tonnen emissionsarmen Wasserstoff pro Jahr produzieren kann. 80% dieser Produktion sollen in den Export fließen. Das ehrgeizige Ziel erfordert die Erweiterung der landesweiten Elektrolysekapazität um 30GW sowie die der erneuerbarer Stromerzeugung auf 55GW. Das erfordert eine 11-fache Steigerung der derzeitigen erneuerbaren Stromerzeugung und mehr als eine Verdoppelung der gesamten Stromerzeugung in den nächsten 27 Jahren.
Der Ausbau dieser lokalen Wasserstoffindustrie soll mehr als 80.000 qualifizierte Arbeitsplätze schaffen, erklärte Mercedes Marcó del Pont, Leiterin des Sekretariats für strategische Angelegenheiten während der Präsentation.
Ein ehrgeiziger Plan in die Zukunft
Der Strategieplan setzt auf den Ausbau der Produktionskapazitäten in „einer breiten Palette an Wasserstofftypen“. Der Fokus: grünes H2 (aus erneuerbaren Energien hergestellt), blaues H2 (aus Erdgas hergestellt) und rosa H2 (aus Kernenergie hergestellt)“.
Die Regierung erwartet, dass Argentinien dank seiner Potentiale bei erneuerbaren und Nuklear-Energie insbesondere durch preisliche Wettbewerbsvorteile in der globalen H2-Wertschöpfungskette trumpfen kann. Ab 2030, sieht der Strategieplan etwa Kosten von 1,1 USD/kg für die Herstellung von blauem Wasserstoff vor. Im Gegensatz dazu, soll H2 aus erneuerbaren Quellen anfangs zwischen 2,8 und 6,4 USD/kg kosten, heißt es in dem Strategieplan.
“Doch es sind insbesondere die geografischen, industriellen und wissenschaftlichen Eigenheiten unseres Landes, die uns in eine privilegierte Position versetzen, um Argentinien als Lieferant dieser neuen Energiequellen global aufzustellen“, erklärte Flavia Royón, Staatssekretärin für Energie, bei der Präsentation.
Grundlage ist auch der Ausbau von Produktionszentren in den Provinzen Buenos Aires, Feuerland, Salta-Jujuy sowie Mendoza-San Juan, heißt es in dem Strategiepapier. Hinzu kommt der Bau oder die Erweiterung von zwei bis fünf neuer Häfen. Die benötigten Investitionen berechnen die Verantwortlichen mit 90 Milliarden US-Dollar (Den Strategieplan können Sie hier runterladen).
Der Plan der Regierung um den scheidenden Staastpräsidenten Alberto Fernández kommt keine vier Wochen nach dem updat der “Nationalen Wassertstoffstrategie” der detuschen Regierung. Im July hatte das Bundesministerium für Forschung und Bildung die neuen Ziele Deutschlands auf dem Weg zur Wassertsoffwirtschaft vorgestellt. Danach will die Bundesregierung bis 2030 zehn Gigawatt Elektrolysekapazität aufbauen, um damit bis zu 50 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs decken zu können.
Neben der heimischen Produktion wird Deutschland aber auch Wasserstoff in großen Mengen importieren müssen. Hierzu laufen erste Kooperationsinitiativen mit Ländern wie Australien, Kanada,den USA sowie mit sechs afrikanischen Staaten, wie es in der aktualisierten Strategievorgabe des Forschungsministerium heißt.
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