Buenos Aires (AT) – Nicht alles ist derzeit Politik oder Wirtschaft in Argentinien. In der Wissenschaft und im Gesundheitswesen gibt es kluge Köpfe, die sich durch ihr Engagement und vor allem durch die globale Auswirkung ihrer Arbeit auszeichnen. Das belegt Gianella Severini. Sie wurde jetzt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem Sonderpreis für ihre Leistungen im Bereich der Tabakkontrolle ausgezeichnet.
Die Auszeichnung, der so genannte “Weltnichtrauchertagespreis“, prämiert bedeutende Beiträge zur Gesundheit der Bevölkerung sowohl in Lateinamerika als auch weltweit. Die WHO zeichnet Einzelpersonen und Organisationen in jeder ihrer sechs Regionen für ihre Leistungen bei der Bekämpfung des Tabakkonsums aus. Wie da Portal Infobae berichtet, findet die diesjährige Preisverleihung am 30. Mai 2024 in Buenos Aires statt und wird von der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) organisiert.
Severini, Anwältin und langjährige Beraterin der Campaign for Tobacco-Free Kids, reiht sich ein in die Riege von Preisträger unter denen auch der ehemalige uruguayische Präsident Tabaré Vázquez oder der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador rangieren. Mit ihren 32 Jahren ist Severini eine der jüngsten Preisträgerinnen dieser Auszeichnung, die sie als eine der führenden Köpfe auf ihrem Gebiet in Lateinamerika auszeichnet.
„(Severini) hat sich in Lateinamerika zu einer prominenten Führungspersönlichkeit entwickelt und ist zu einer der einflussreichsten Personen in Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Tabakkontrolle in Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Chile, Mexiko, Peru, Uruguay und anderen Ländern geworden. Ihre strategische Beratung bei der Gesetzgebung zur Eindämmung des Tabakkonsums und bei Rechtsstreitigkeiten war entscheidend für die Verteidigung der Gesetze und den Widerstand gegen die Beeinflussung durch die Tabakindustrie in mehreren Ländern”, heißt es in einem offiziellen Schreiben der WHO.
“Ich bin Juristin und Rechtskoordinatorin bei der Campaign for Tobacco-Free Kids. Wir setzen uns für die besten gesundheitspolitischen Maßnahmen ein, in diesem Fall für die Eindämmung des Tabakkonsums. Zum Beispiel, dass man in geschlossenen Räumen nicht rauchen darf. Heutzutage ist das zwar etabliert, aber vor nicht allzu langer Zeit konnte man beispielsweise in einem Flugzeug rauchen, und jetzt ist das dank eines Gesetzes nicht mehr möglich”, so Severini gegenüber Infobae. Sie fügte hinzu: „Ich bin sehr glücklich. Beruflich und persönlich habe ich viel Zuspruch erhalten. Dieser Preis ist vor allem für die Arbeit, die wir in der Organisation leisten. Es ist eine multidisziplinäre Arbeit: Ärzte, Forscher, Ernährungswissenschaftler, Kommunikatoren, Wirtschaftsexperten und so weiter. Wir haben viele Arbeitsteams und wir versuchen, das Thema fachübergreifend anzugehen”.
Aus Neuquén in die Welt
Gianella stammt aus Neuquén, Patagonien und hat ihre Karriere der Verteidigung des Gesundheitsrechts gewidmet. Sie schloss ihr Jurastudium an der Nationalen Universität von Córdoba ab und absolvierte ein Zusatzstudium an der Universität von Paris. Zudem erwarb sie an der Georgetown University einen Master in Global Health Law mit Schwerpunkt Menschenrechte und internationalem Handel.
Die Campaign for Tobacco-Free Kids (Kampagne für tabakfreie Kinder) ist eine gemeinnützige Organisation, die durch strategische Kommunikations- und politische Advocacy-Kampagnen versucht, die gesellschaftliche Akzeptanz des Tabaks zu verändern. Sie fördern nachweislich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums und zur Rettung von Menschenleben.
Hier umfasst Severinis Arbeit die strategische Beratung bei der Entwicklung und Ausarbeitung von Rechtsvorschriften, die Beratung bei der Prozessstrategie und die Unterstützung bei der Durchführung von Schulungsworkshops. In Zusammenarbeit mit der PAHO/WHO und anderen Partnern hat ihre Arbeit dazu beigetragen, die Bemühungen zur Eindämmung des Tabakkonsums in mehreren Ländern zu unterstützen.
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