Buenos Aires (AT) – Die Güter und Dienstleistungen haben sich in Argentinien im Juni verteuert. Das Statisikamt Indec ermittelte für den Vormonat einen Inflationsrate von 4,6% im Vergleich zum Mai. Damit liegt die Teuerungsrate für das gesamte erste Halbjahr bei einem Plus von 79,8%. Die landesweite Inflation folgte damit dem Trend, den am Mittwoch bereits der die Inflationsrate für Buenos Aires gezeigt hatte. Wie berichtet, kam es im Juni in der argentinischen Hauptstadt zu einem generellen Preisanstieg von 4,8% Prozent.
Landesweit unterbricht die Inflationsrate damit vorerst den Abwärtstrend, den die Preise seit Beginn des Jahres insbesondere aufgrund der Sparmaßnahmen der Regierung Milei aufgezeigt hatten. Als Grund für den Juni-Anstieg, dem ersten der Ära Milei, gelten Analysten insbesondere die im Vormonat durchgeführten Tarif-Anpassungen öffentlicher Dienstleistungen, wie Wasser oder Strom. Der Schritt war für den Mai geplant gewesen, doch verschob das von Luis Caputo geführte Wirtschaftsministerium, die Erhöhung um knappe sechs Wochen.
Der jetzige Anstieg birgt auch eine gute Nachricht: die Kerninflation -die bestimmte saisonale sowie regulierte Güter nicht berücksichtigt- blieb wie auch schon im Mai auf konstanten 3,7%.
Im Juli, gleichbleibend doch mit potentiellen “Schwankungen”
Für Juli erwarten die Analysten der argentinischen Zentralbank ähnliche Werte, wie es aus dem Geldinstitut verlautete. Demegenüber gehen Analysten dagegn von einer erneuten Steigerung der Preise aus. Als Hauptgrund gelten hier die in den letzten Wochen kontinuierliche Wertzuwachs des US-Dollars gegenüber dem argentinische Peso (AR$) und hier die weiter aufklaffende Differenz zwischen offiziellem Wechselkurs und seinen Parallelkursen. Der Referenzwert des “blue” etwa stand bei Redaktionsschluss bei AR$ 1.500 pro US$. Vor zwei Wochen waren es noch AR$ 1.300 pro greenback gewesen.
Analysten hatten am Donnerstag einen Inflationswert für Juni knapp über der 5 %-Marke erwartet. Javier Milei hatte in einem Interview mit dem Fernsehsender LN+ (La Nacion+) ebenfalls am Donnerstag eingeräumt, dass es auf dem Weg zu einer niedrigeren Inflation zu “Schwankungen” kommen werde. Der Einordnung der Wirtschaft auf dem Weg zum Jahresziel von 1% Inflation -nach den Plänen der Regierung- könnte “noch holprig werden”, sagte Milei. Der Juni entpuppte sich denn auch als der erste Monat, der den Plänen der Regierung Milei entgegenwirkt.
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