Buenos Aires (AT) – Wer hätte gedacht das es auch ein London in Argentinien gibt. Nur ohne Big Ben und die Beatles. Ausserden, im argentinischen London (Londres) sind die Strassen unbefestigt und das Klima trocken. Londres liegt in der Provinz Catamarca im Nordwesten von Argentinien und gilt mit 464 Jahren Geschichte als zweitälteste Stadt des Landes. Es birgt Jahrhunderte der Geschichte und die Spuren einer zahlreicher Präkolonialer Kulturen: Mit einer Bevölkerungsdichte von nicht einmal 3.000 Einwohnern bietet Londres eine Reise in die Vergangenheit, die bis ins Inkareich führt.
Londres liegt 15 km südlich einer anderen nicht minder von ihrem Namen geprägten Stadt: Belén. Am 24. Juni 1558 von dem Spanier Juan Pérez de Zurita gegründet, verlagerte Londres im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ihren Standort. Die Stadt wurde in den letzten vier Jahrhunderten fünf Mal gegründet und gehörte im Laufe der Jahre zu verschiedenen Provinzen.
Die Verbindung Londres mit dem Inkareich ergibt sich aus den archäologischen Ausgrabungen rund um Shincal de Quimivil, die nur 5 km vom zentralen Platz entfernt zu finden sind. Wie heute bekannt ist, war in diesen Ruinen die südlichste Stadt des Inkareiches angesiedelt. Die Fundtstätte erstreckt sich über eine Fläche von 23 Hektar und umfasst mehr als hundert Gebäude aus Stein und Lehm, die zwischen 1380 und 1600 n. Chr. errichtet wurden. Londres ist deshalb heute auch eines der wichtigsten archäologischen Standorte der Region.
Während der Kolonialzeit unter der spanischen Korne war die Stadt als “London of New England” – als Hommage an London, den Geburtsort von Königin Mary Tudor, der Frau von König Philipp II. von Spanien– bekannt aber auch als “Todos los Santos de la Nueva Rioja” bekannt. Neben ihrer historischen Bedeutung ist Londres heute aber auch für die handwerkliche Herstellung von Textilien, Nüssen und Früchten bekannt, was dem ohnehin schon faszinierenden Profil der Stadt noch mehr kulturelle und wirtschaftliche Attraktivität verleiht.
Historisches Reiseziel und Touristenmagnet
London ist nicht nur eine Stadt in Argentinien, die für ihren kuriosen Namen berühmt ist, sondern auch für die vielen Sehenswürdigkeiten in ihrer Umgebung. Zum einen wird Londres auch von der Ruta Nacional 40 durchquert. Der argentinischen Version der “Route 66” in den USA ist mit 5301 km die längste Nationalstraße Argentiniens und gleichzeitig eine der längsten Fernstraßen der Welt.
Andererseits ist London auch ein hervorragender Ort, um ein paar Tage in der Natur zu verbringen und gleichzeitig die Stadt kennen zu lernen: Der Fluss Quinmivil; das Folkloremuseum, das in einem alten Herrenhaus aus dem XVII. Jahrhundert untergebracht ist; die Kirche “San Juan Bautista”, die 1736 erbaut wurde; El Chorro in Las Flores Amarillas – ein natürlicher Wasserfall mit 8 Metern Höhe; die Inka-Ruinen des Shincal. Das London am Ende der Welt ist einen Besuch in jedem Fall wert.
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