Buenos Aires (AT) – Sie hat „falsch gewählt“. Mit diesem Kommentar entließ Präsident Javier Milei am Mittwoch Abend kurzfristig Diana Mondino vom Amt des Außenministers und ernannte Gerardo Werthein, Argentiniens ehemaligen Botschafter in Washington, zu ihrem Nachfolger. Milei hatte vorher keinerlei Hinweise auf einen baldigen Ausstieg Mondinos aus der Regierung gegeben, wie die Zeitung La Nacion berichtet.
Mondinos Abgang überstürzte sich am Mittwoch, nach dem Votum Argentiniens in der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN). Auslöser war die Abstimmung zur Aufhebung des Wirtschaftsembargos gegen das kommunistische Regime in Kuba. Dier argentinishes Delegation hatte sich unter Mondinos Führung für eine Aufhebung des Embargos entschieden, zusammen mit der Mehrheit von 184 Stimmen, darunter auch Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einzige Nein-Stimmen waren die der USA und Israels.
Wer ist Gerardo Werthein
Gerardo Werthein, galt nicht nur in Regierungsnahen Kreisen seit langer Zeit als potentieller Mondino Nachfolger. De facto, agierte der ehemalige Unternehmer seit Monaten als eine Art “virtueller Aussenminister”. Beispieslweise war es nicht Mondino war es, der Milei zum strategischen G-7-Gipfel in Italien im vergangenen Juni begleitete, um nur einige der letzten Reisen des Präsidenten zu nennen, bei denen seine Anwesenheit Mondinos ersetzte. Insbesondere für die engen Kontakte Mileis zur Unternehmerelite in den USA und auch in Europa galt Werthein als die “graue Eminenz” des argentinischen Staatspräsidenten. Werthein ist seit Mitte des Jahres, unter anderem auch Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees.
Milei lobte seit seinem Start in der Casa Rosada im Dezember letzten Jahres wiederholt Wertheins “entschlussfreudigen Führungsstil“. Die enge Beziehung zwischen beiden geht auf die ersten Schritte Mileis auf den Weg ins oberste Amt zurück. Die Beziehung zwischen beiden gilt seitdem als “ausgezeichnet”. Werthein nahm noch am Dienstag an einem Treffen in der Casa Rosada teil. Zu diesem Zeitpunkt lag seine Zukunft noch in Washington wo der gelernte Tierarzt und Mitglied der einflussreichen Unternehmerfamilie Werthein, seit Januar als Botschafter Argentinien vertritt. Keiner konnt damals ahnen, dass sein neues Büro im Palacio San Martín, dem argentinischen Aussenministerium, nur eine Sache von Stunden war.
Hacé tu comentario