02. 12. 2024

Buenos Aires (AT)Künstliche Intelligenz und digitale Technologien sind längst keine abstrakten Konzepte mehr, sondern beeinflusst immer stärker die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen und unsere Sicherheit gestalten. Die Notwendigkeit, mit der Zeit zu gehen und den Wandel nicht nur zu begleiten, sondern auch mitzugestalten, ist aktueller denn je. Wie man so treffend sagt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. 

Diese Diskussion stand im Mittelpunkt der Konferenz “Die Auswirkungen von Digitalisierung und KI auf die Ausbildung und den Aufbau von Kapazitäten im Bereich der öffentlichen Sicherheit”, die am vergangenen Mittwoch, dem 27. November, in der Universität Austral in Buenos Aires stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Hanns-Seidel-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Instituto Universitario de Seguridad de la Ciudad (IUSE). Hauptredner war Dr. Micha Fuchs, Dozent bei der Bayerischen Landespolizei in Deutschland.

Die Veranstaltung wurde von der Hanns-Seidel-Stiftung in Buenos Aires organisiert.

“Wir sprechen nicht mehr von der Zukunft, sondern von Gegenwart. Vor allem aber dürfen wir uns nicht dagegen wehren, sonst wird uns die Technologie überholen. Wir müssen uns mit ihr anfreunden, insbesondere wir, die etwas älter sind.” so der Akademische Sekretär der IUSE, Dr. Martín Nessi. Am selben Tisch nahmen neben dem Gastredner Dr. Micha Fuchs auch Prof. Dr. Klaus Georg Binder, Leiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Buenos Aires, und Gabriel Unrein, Spezialist für Strafrecht und Kriminalwissenschaften sowie Dozent im Masterstudiengang Strafrecht an der Universidad Austral, Platz.

Der Vortrag von Fuchs war Teil eines Rahmenkooperationsabkommens zwischen dem Instituto Universitario de Seguridad de la Ciudad (IUSE) und der Hanns-Seidel-Stiftung, das letztes Jahr unterzeichnet wurde. Das IUSE-Team besuchte in Zusammenarbeit mit der Hanns-Seidel-Stiftung und dem Polizeiexperten Dr. Micha Fuchs, Polizei- und Sicherheitskräfte in den argentinischen Provinzen Feuerland und Misiones. 

Dr. Micha Fuchs betonte die Notwendigkeit, Digitalisierung in den Unterricht zu integrieren

Fuchs präsentierte den Prozess der Digitalisierung innerhalb der Bayerischen Bereitschaftspolizei vor einem Auditorium aus Dozierenden und Studierenden des Sicherheitsbereichs in Argentinien. Die Konferenz machte deutlich: Digitalisierung und KI sind keine Phänomene der Zukunft – sie sind Realität. Jetzt ist die Zeit, sich über diese Technologien fortzubilden und sie verantwortungsvoll zu nutzen.

Anpassung an die digitale Welt

Der Dozent betonte besonders die Notwendigkeit der Integration von Digitalisierung in den Klassenzimmern. Für die Studierenden gehört der Umgang mit künstlicher Intelligenz mittlerweile zum Alltag, weshalb auch die Lehrkräfte gefordert sind, Schritt zu halten und sich anzupassen. “Das große Ziel ist Lebenslanges Lernen”, so Dr.Fuchs, “Als Dozierender, als Professor, als Lehrkraft, muss ich wissen, dass Technik und Pädagogik voneinander abhängig sind. Ich kann nicht mehr den gleichen Unterricht bauen wie vor zehn Jahren, das geht nicht mehr”. 

Der deutsche Experte nutzte einen QR-Code, um das Publikum nach den Gründen zu befragen, warum die Digitalisierung in Argentinien als herausfordernd angesehen wird. Es wurden die folgenden Gründe genannt: fehlendes Budget, Widerstand gegen Veränderungen, mangelnde Schulung, digitale Alphabetisierung, kultureller Wandel und fehlende Infrastruktur. Laut Herr Fuchs sieht das in Deutschland auch nicht wesentlich anders aus.

Dr. Micha Fuchs sprach an der Universidad Austral in Buenos Aires über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und KI.

“Wir müssen lernen zu schwimmen, ansonsten gehen wir unter” 

In der Fragerunde nach dem Vortrag des deutschen Experten kam eine zentrale Frage auf: Was hält die Zukunft für die Künstliche Intelligenz bereit? Insbesondere, was geschieht, wenn wir das eigenständige Denken zunehmend an Maschinen abgeben? Eine durchaus berechtigte, aber auch beunruhigende Fragestellung. “Veränderungen gehen oft zunächst mit Angst einher”, so Dr. Fuchs: “Auf Ihre Frage habe ich leider auch keine Antwort. Ich glaube, wir müssen nach wie vor schauen, welche Fähigkeiten wir noch brauchen. Ob es heute wirklich wichtig ist, Sachen auswendig zu können, oder ob es eher zentral ist zu wissen, wie man bestimmte Sachen bekommt und wie man Information überprüfen kann. Dass die Welt sich ändert, das ist einfach zwangsläufig so, und die Sachen werden sich ändern, dafür werden wir wahrscheinlich auch viele neue Sachen dazulernen”.

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