Der Lateinamerika Verein kündigte an, dass vom 30. September bis 2. Oktober in Köln die 76. Ausgabe des Lateinamerika-Tags stattfinden wird. Die Konferenz hat sich als zentrales Forum für den politischen und wirtschaftlichen Dialog zwischen Deutschland und Lateinamerika etabliert. Sie kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, geprägt von globalen Spannungen und der Notwendigkeit, Partnerschaften zu diversifizieren.
Die zentrale Jahreskonferenz der bilateralen Beziehungen
Der Lateinamerika-Tag (LAT) ist die Jahreshauptkonferenz des Lateinamerika Vereins und gilt als zentraler Termin der deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen. Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft beider Regionen präsentieren aktuelle Entwicklungen und diskutieren Trends.
Der LAT bietet nicht nur Informationen aus erster Hand, sondern vor allem auch eine Plattform für professionellen Erfahrungsaustausch und die Anbahnung neuer Kontakte. Während drei Tagen werden wirtschafts- und geopolitische Entwicklungen aus unterschiedlichen Branchen beleuchtet – durch Inputs, Keynotes und lebhafte Debatten, die Chancen, Herausforderungen und Kooperationsmöglichkeiten aufzeigen.
Höhepunkt ist das traditionelle Galadiner, das seit 1949 stattfindet und zu dem der LAV jährlich einen lateinamerikanischen Präsidenten als Ehrengast einlädt. In diesem Jahr wird es im Botanischen Garten von Köln abgehalten.

Der Vortag: Side Events und Empfang
Das Programm startet am 30. September mit einer Reihe von Side Events, die strategische Themen aufgreifen. Unter anderem:
- Brazil – the Untapped Investment Opportunity?
- Strategische Allianzen zur Fachkräfteentwicklung
- Erfolgsfaktor Kultur – Zwischen deutscher Gründlichkeit und lateinamerikanischer Gelassenheit
- Neue Marktchancen für den deutschen Mittelstand in Lateinamerika
- Business Opportunities for Latin American Companies in NRW and Cologne
- 1st German–LATAM Renewables & Green Hydrogen Day Cologne 2025
Der Tag endet mit einem Vorabendempfang, bei dem die Teilnehmer erste informelle Kontakte knüpfen können.

Ein ambitioniertes Motto
Die Konferenz steht unter dem Motto „Gemeinsam Kurs setzen – Deutschland und Lateinamerika im Dialog“. Sie wird vom Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, unterstützt und hat den peruanischen Außenminister Elmer Schialer Salcedo als Ehrengast. Die Veranstalter rechnen mit über hundert Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie.
Ziel ist es, die Beziehungen in einem geopolitischen Umfeld neu zu definieren, das von Energie- und Handelsfragen ebenso geprägt ist wie von globalen Machtverschiebungen. Im Mittelpunkt steht der Aufbau stabiler und langfristiger Partnerschaften.
Schwerpunkte des ersten Tages: Gesundheit und Energie
Die offizielle Eröffnung am 1. Oktober umfasst eine Keynote über die „Neugestaltung“ der Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa. Anschließend folgt ein Panel zum Gesundheitssektor, in dem die Verbindung deutscher Expertise mit den vielfältigen Anforderungen der Region diskutiert wird. Geplant sind Beispiele für öffentlich-private Partnerschaften und Forschungskooperationen.
Am Nachmittag widmen sich parallele Foren der grünen Energie in Mittelamerika, dem Smart Mining in den Andenstaaten und der nachhaltigen Agrarindustrie im Südkegel. Diese Bereiche gelten als strategisch für Investitionen und Zusammenarbeit.

Der zweite Tag: Lebensmittel und Nachhaltigkeit
Am 2. Oktober liegt der Schwerpunkt auf der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, die sich durch neue Konsumgewohnheiten, regulatorische Anforderungen und Klimafragen stark verändert. Diskutiert werden nachhaltige Verpackungen, Innovationen und Strategien zur Abfallvermeidung.
Weitere Foren behandeln die Luft- und Raumfahrtindustrie in Mexiko, den Maschinenbau in Brasilien und das Wassermanagement in Lateinamerika – ein Feld mit großem Potenzial für technologische Kooperation.

Herausragende Sprecher und argentinische Präsenz
Zu den Hauptrednern zählt Ulrich Dr. Sante, Vizepräsident der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und ehemaliger deutscher Botschafter in Argentinien. Ebenfalls vertreten ist Eduardo Gorchs, CEO von Siemens Argentinien und Siemens Südamerika, der die Bedeutung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit hervorheben wird. „Lernen, verlernen und neu lernen ist entscheidend, um kulturellen Wandel in Organisationen zu fördern“, betonte Gorchs im Vorfeld.
Erwartet wird zudem die Teilnahme zahlreicher lateinamerikanischer Unternehmer, Politiker und Kammervertreter, die Kooperationen im Energiesektor, in der Agrarwirtschaft und bei Infrastrukturprojekten vertiefen möchten.
Eine Brücke in unsicheren Zeiten
Der Lateinamerika-Tag 2025 wird damit zu einem zentralen Forum, um die Partnerschaft zwischen Deutschland und Lateinamerika neu auszurichten. In einer Welt, die von Konkurrenz zwischen Großmächten geprägt ist, setzt Köln ein Signal für Dialog, Zusammenarbeit und strategische Vielfalt.




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