Michael Georg Link, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und Mitglied im Bundesvorstand der FDP, hat Argentinien als Vorbild für notwendige Strukturreformen in Deutschland hervorgehoben. Während seines Besuchs in Buenos Aires und Montevideo vom 28. Oktober bis 2. November 2025 traf er sich mit politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsvertretern, Think Tanks und Universitäten.
„Die Erfahrung Argentiniens zeigt, dass tiefgreifende Veränderungen möglich sind – wenn sie mit Entschlossenheit, Transparenz und einer klaren langfristigen Vision umgesetzt werden“, erklärte Link. Er betonte, dass erste Fortschritte der argentinischen Regierung unter Präsident Javier Milei darauf hinweisen, dass ein liberaler Reformkurs in Ländern mit hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit tatsächlich Stabilität schaffen kann.

Rückenwind für Mileis Reformkurs
Laut Link haben die Parlamentswahlen vom 26. Oktober den wirtschaftsliberalen Reformkurs in Argentinien klar bestätigt. Die Bevölkerung habe sich für wirtschaftliche Freiheit, Eigenverantwortung und Wettbewerb entschieden. Diese neue politische Konstellation verschaffe Präsident Milei ein starkes Mandat, um seinen Kurs fortzusetzen.
In seiner Rede nach der Wahl schlug Milei einen versöhnlichen Ton an und kündigte an, mit dem Parlament und den Gouverneuren der Provinzen zusammenarbeiten zu wollen. Link bezeichnete diesen Schritt als Zeichen politischer Reife: „Institutionen sind ein zentraler Bestandteil jedes echten Modernisierungsprozesses“, so der FDP-Politiker.

Deutschland am Scheideweg
Michael Georg Link zog auch eine Parallele zur aktuellen Lage in Deutschland. „Wir brauchen den politischen Mut, längst überfällige Strukturreformen anzugehen“, sagte er. Zu diesen gehören laut Link der Abbau von Bürokratie, eine nachhaltige Finanzierung der Sozialsysteme und bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen und Innovation.
Er stellte klar, dass Deutschland vor ähnlichen Herausforderungen steht wie Argentinien: langsames Wachstum, ein überforderter Staat, hohe Steuern und zunehmendes Misstrauen in die Institutionen. „Wenn Argentinien diesen Schritt gewagt hat – warum nicht auch Deutschland?“, fragte Link bei einer Veranstaltung der Naumann-Stiftung in Buenos Aires.

Eine transatlantische liberale Agenda
Link betonte, dass es nicht nur um nationale Politik gehe, sondern um die Chance, liberale Visionen international zu vernetzen. „Von Buenos Aires über Montevideo bis nach Berlin ist die Botschaft klar: Der Weg zum Erfolg ist liberal“, sagte er. Er plädierte für mehr Offenheit, wirtschaftliche Erneuerung, starke Institutionen und individuelle Freiheit.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung erklärte, Ziel des Besuchs sei es gewesen, erfolgreiche Reformbeispiele in Lateinamerika zu analysieren und Anregungen für Europa mitzunehmen.

Ein mögliches Modell für Europa
Auch wenn ein Vergleich zwischen Deutschland und Argentinien auf den ersten Blick gewagt erscheint, hält Link die politische Herangehensweise für entscheidend. „Argentinien zeigt, dass mit Führungskraft und gesellschaftlicher Unterstützung Reformen möglich sind, die lange Zeit als undurchführbar galten“, erklärte er. Die positiven Worte zum Reformkurs von Javier Milei wurden in europäischen Medien teils überrascht aufgenommen, in Argentinien jedoch mit Genugtuung. Regierungsnahe Stimmen in Buenos Aires interpretierten Links Aussagen als internationale Anerkennung für den eingeschlagenen Weg.





Hacé tu comentario