01. 12. 2025

Die deutsche Botschaft in Buenos Aires organisierte einen Empfang für Michaela Kaniber, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus des Freistaats Bayern, die eine offizielle Reise begann, um die Zusammenarbeit mit Argentinien zu verstärken.

Sie kam in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation aus Unternehmern des Agrar- und Lebensmittelsektors, um Aktivitäten in Buenos Aires, Santa Fe und Mendoza durchzuführen. Das Treffen vereinte auch 15 Mitglieder des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden des Bayerischen Landtags, die mit einer parallelen Agenda im Land anwesend waren.

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Botschafter Dieter Lamlé eröffnete den Empfang und betonte die Bedeutung der Verbindung zwischen Bayern und Argentinien.

Historische Beziehungen als Grundlage

Der deutsche Botschafter Dieter Lamlé eröffnete die Veranstaltung und hob die Präsenz bayerischer Unternehmen mit Aktivitäten im Land hervor sowie betonte die Bedeutung der bilateralen Beziehungen. Daraufhin richtete Ministerin Kaniber eine Reihe von Botschaften aus, die sich auf das Mercosur-EU-Abkommen, die wechselseitigen Befürchtungen zwischen den Regionen, die klimatischen Herausforderungen und die Notwendigkeit stabiler Partner konzentrierten.

Im Laufe des Treffens wurden die deutschen Prioritäten deutlich: technische Zusammenarbeit, Ernährungssicherheit, politische Stabilität und Handelsöffnung. Die Delegation sucht nach eigenen Angaben ihrer Behörden, “aus nächster Nähe” den Fortschritt der argentinischen Reformen zu sehen und deren Auswirkungen auf den Produktionssektor zu verstehen.

Eine historische Beziehung, die sich auf den Agrar- und Lebensmittelsektor projiziert

Ministerin Kaniber dankte für den Empfang und bezog sich auf den historischen Charakter der Beziehung zwischen Deutschland und Argentinien. Sie erwähnte die starke Präsenz von Bürgern mit deutschen Wurzeln im Land und betonte, dass dieses kulturelle Erbe eine günstige Plattform für neue Projekte festigt. “Die gemeinsame Geschichte schafft neue Wege, wenn mit gegenseitigem Respekt gearbeitet wird”, erklärte sie.

Sie legte dar, dass Debatten über Landwirtschaft einen zentralen Platz in Europa einnehmen. Sie wies darauf hin, dass die Diskussion über das Mercosur-EU-Abkommen ein Vierteljahrhundert andauert und noch keine entscheidende Lösung erreicht wurde. Sie erinnerte daran, dass mehrere Akteure, komplexe Regeln, regulatorische Anforderungen und politische Veränderungen eingreifen, die das Szenario alle paar Jahre verändern.

Die Ministerin betonte, dass es wechselseitige Befürchtungen zwischen beiden Regionen gibt. Sie sagte, dass in Argentinien einige Sektoren die europäischen Standards als zu anspruchsvoll betrachten, während in Europa Zweifel an den lateinamerikanischen Mindeststandards fortbestehen. Sie hielt beide Wahrnehmungen für “ungerecht” und meinte, dass sie nur durch technische Zusammenarbeit, direkten Austausch und Dialog zwischen Produzenten geklärt werden können.

Kaniber erklärte, dass Bayern Chancen in Argentinien in Bereichen wie Landmaschinen, Biotechnologie, Bewässerungsprozessen, Weinbau, Forstwirtschaft und auf die Landwirtschaft angewandten Energien sieht. Sie unterstrich, dass der kombinierte Markt von Mercosur und Europäischer Union 700 Millionen Verbraucher darstellt, eine Größenordnung, die ihrer Ansicht nach in einem Kontext wirtschaftlicher Neuordnungen nicht ignoriert werden kann.

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Kaniber besuchte Argentinien mit einer bayerischen Wirtschaftsdelegation aus dem Agrarsektor.

Die Debatte über Mercosur und die Herausforderungen der Gegenwart

Kaniber widmete einen großen Teil ihrer Rede dem internationalen Szenario. Sie äußerte Besorgnis über die Dynamik zwischen den Vereinigten Staaten, China und Lateinamerika und erwähnte, dass das jüngste Interesse Washingtons an bilateralen Abkommen Wettbewerb in der Region hinzufügt. “Die Welt bewegt sich schnell. Wenn es keine Koordination gibt, werden es andere Akteure für uns tun”, betonte sie.

Sie unterstrich, dass Europa und Argentinien demokratische Werte und das Streben nach stabilen Institutionen teilen. Sie wies darauf hin, dass sich in Argentinien ein Reformprozess entwickelt, den Bayern wegen seiner Auswirkungen auf die Realwirtschaft mit Aufmerksamkeit beobachtet. Sie sagte, dass die Veränderungen aus ihrer Sicht Geduld und bilaterale Zusammenarbeit erfordern.

Sie betonte auch, welche klimatischen Herausforderungen beide Regionen durchziehen. Sie bezog sich auf die Verringerung der Niederschläge in Europa, die Auswirkungen der Hitze auf die Kulturen und die Notwendigkeit, Technologien anzuwenden, die die Verwundbarkeit reduzieren. “Klimakrisen kennen keine Grenzen. Kein Land kann sie allein lösen”, erklärte sie.

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Cornelia Schmidt Liermann (links), Direktorin des Ausschusses für europäische Angelegenheiten des CARI, zusammen mit Michaela Kaniber.

Wissenschaftlicher und technologischer Austausch

Die Ministerin rief dazu auf, den wissenschaftlichen und technologischen Austausch zu vertiefen. Sie lud argentinische Produzenten ein, Bayern zu besuchen, nicht nur aus kommerziellen Gründen, sondern auch um Forschungszentren für Bioökonomie und Universitäten mit spezifischen Projekten über Wasser-, Boden- und Forstmanagement zu besichtigen. Sie hob hervor, dass ein Teil der deutschen Arbeit mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, die mehr als 200 Millionen Euro für landwirtschaftliche Innovationsprogramme übersteigen.

Botschafter Lamlé verstärkte diese Idee, indem er erwähnte, dass mehrere bayerische Unternehmen bereits argentinische Produktionsketten integrieren und dass die technische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern “Raum zur Ausweitung ohne Interessenkonflikt hat”.

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Wer ist Michaela Kaniber

Michaela Kaniber ist seit 2018 Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus des Freistaats Bayern. Sie gehört der Christlich-Sozialen Union (CSU) an, der seit Jahrzehnten regierenden Partei in Bayern, und ist Teil des Kreises von Persönlichkeiten, die die Verbindung zwischen der bayerischen Produktionstätigkeit und der öffentlichen Politik des Staates aufrechterhalten.

Sie wurde in Bad Reichenhall im Süden Deutschlands in einer Familie kroatischer Herkunft geboren und entwickelte ihre politische Karriere auf lokaler Ebene, bevor sie in den Landtag eintrat. Seit ihrem Eintritt in das bayerische Kabinett wurde sie mit für die Region sensiblen Bereichen in Verbindung gebracht: dem Agrarsektor, dem Forstschutz, dem ländlichen Tourismus und den mit Lebensmitteln verbundenen Wertschöpfungsketten.

Während ihrer Jahre an der Spitze des Ministeriums förderte sie Strategien zur Unterstützung kleiner und mittlerer Produzenten, zur Modernisierung der Forstsysteme und zur Ausweitung von Bioökonomieprogrammen. Bayern ist eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Gebiete Deutschlands mit einem starken Gewicht der Milchwirtschaft, der Viehzucht, der Getreideproduktion und der Lebensmittelindustrie.

Kaniber nimmt an europäischen Debatten über Nachhaltigkeit, Handelsabkommen und Produktionsstandards teil und vertritt normalerweise den Staat in Verhandlungen mit Produzentenverbänden, Unternehmenskammern und Organen der Europäischen Union. In dieser Rolle förderte sie Projekte im Zusammenhang mit der effizienten Wassernutzung, der Digitalisierung auf dem Land und der technischen Ausbildung für junge Menschen.

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