Buenos Aires (AT) – “Mit den Stollen zu erst”. Der ehemalige Torwart und heutige Staatspräsident, Javier Milei, hat seinen Worten Taten folgen lassen. Und dabei will er offenbar keinen Zweifel daran lassen wer das sagen im Staat hat. Der am Dienstagabend vorgestellte Sanierungsplan beendet die am Montag verkündete Handelspause auf dem Devisenmarkt. Jeder US-Dollar ist jetzt AR$ 800 wert.
Am Montag, dem ersten der vierjährigen Amtszeit Mileis und noch vor Öffnung der Finanzmärkte, hatte die die Zentralbank (BCRA), den Devisenkauf zum offiziellen Wechselkurs für das breite Publikum ausgesetzt. Ohne eine vorherige Genehmigung des Verwaltungsrats des Währungsinstituts sind bis auf weiteres keine US-Dollar auf dem offenen Markt zu erwerben, ließ die BCRA wissen. Die “Devisenpause” galt für Importeure und Sparer bis die Teams des scheidenden BCRA-Präsidenten Miguel Pesce und dem neuen, Santiago Bausili die Übergabe abgeschlossen haben, hieß es.
Der Devisenhandel im Rahmen von Finanzgeschäften war von der Maßnahme nicht betroffen, erklärte die BCRA-Leitung. Auch Exporteure konnten Auslandswährungen ohne Einschränkungen weiterverkaufen.
Pesce geht; Bausili kommt
Miguel Pesce und der Rest des Bank-Vorstandes hatten letzte Woche ihren Rücktritt eingereicht und warten auf deren Annahme. Bausili seinerseits ist noch nicht offiziell im Amtsblatt erwähnt, ebenso wenig wie der Rest seines Teams. Bei früheren Regierungswechseln hat es bis zu fünf Tage gedauert, bis eine neue Leitung der Zentralbank ihre Arbeit aufnehmen konnte.
Der Markt wartete auf das vielleicht wichtigste Signal der neuen Regierung: die Zukunft des Wechselkurses. Zur Erinnerung: der argentinische Peso steht heute zum US-Dollar im Verhältnis von 400 zu 1. Damit hinkt er nicht nur im historischen Vergleich hinterher sondern weist eine Differenz von 150% gegenüber dem Parallel-Dollar -dem „Blue“- auf. Die BCRA verfügt derziet allein über Nettobestände von minus 11 Milliarden US-Dollar, laut unabhägiger Angaben.
Der am Dienstag vorgestellte Fahrplan ließ kaum Zweifel daran, wo die Schwerpunkte der neuen Mannschaft um Luis Caputo liegen werden.
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