Buenos Aires / Berlín (AT) – Argentiniens Lithium-Potenzial nimmt Fahrt auf und wird konkret. Eusati, ein Unternehmen der Droege-Gruppe, hat in Berlín mit den Regierungen der drei Lithium-Provinzen Jujuy, Salta und San Juan Kooperationsabkommen zur Nutzung lokaler Lithium-Vorkommen abgeschlossen. Die Droege-Tochter plant mit dem argentinischen Lithium ab 2026 Batterie-Zellen herzustellen aber auch unter eigener Regie im Norden Argentiniens Lithium abzubauen. Teil des Abkommens ist eine Abnahmeverpflichtung zum Kauf von rund 20.000 Tonnen argentininischem Lithiumkarbonats. Das gab das Unternehmen am Rande des “1. Argentinisch-Deutschen Treffens zu Kritischen Mineralien“ bekannt.
Wie vorab berichtet fand das Treffen am Donnerstag in Berlín in der argentinischen Botschaft statt. An der Konferenz nahm Flavia Royón, die argentinische Staatssekretärin für Bergbau teil. Royón war in der deutschen Hauptstadt in Begleitung der Provinz-Gouverneure Carlos Sadir (Jujuy); Gustavo Sáenz (Salta), Raúl Jalil (Catamarca) und Marcelo Orrego (San Juan). Das Ziel: deutschen und europáischen Investoren argentinische Bergbau-Projekte näherzubringen. An dem road show nahmen zudem Vertreter zahlreicher argentinischer Unternehmen teil. Unter anderen, Mc Ewen, Integra Capital-Proyectos, Pan American Energy, Litica Resources, First Quantum, Lundin Mining und Lake Resources. Mit rund 140 Teilnehmern belegte die Konferenz das grosse Interesse, das der argentinische Lithium-Sektor heute in Europa weckt.
Die Bundesregierung wurde auf der Konferenz von Dr. Franziska Brantner, Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima vertreten. Brantner wird im März zu einem Gegenbesuch in Buenos Aires erwartet. Grund: die Eröffnung des Lateinamerika-Büros von German Accelerator, des von der Bundesregierung finanzierten internationalen Start-Up-Programms.
Grünes Lithium für die Welt
Eusati unterzeichnete bei dem Treffen eine Absichtserklärung mit dem Lithium-Produzenten YPF Litio und der Firma Y-Tec. YPF Litio ist ein Ableger des Energie-Konzerns YPF, während Y-Tec ein joint venture zur Forschung- und Entwicklung der Wertschöpfungskette ist, an dem sich YPF und das argentinische Forschungsinstitut Conicet beteiligen.
„Die Allianz zwischen den beiden Unternehmen zielt darauf ab, gemeinsame Projekte zu fördern, die die Produktion von Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid in Argentinien und die Entwicklung der argentinischen Industrie in der Produktionskette von Batterien für die Elektromobilität auf nachhaltige Weise ermöglichen“, erklärte Pablo Torrico, Geschäftsführer der Eusati GmbH.
Das deutsche Unternehmen setzt darauf mit dem Rohstoff aus den argentinischen Salinen grünes Lithium zu produzieren. Mit Y-Tec will Eusati nach eigenen Angaben „die Entwicklung der Wertschöpfungskette des kritischen Minerals in Argentinien vorantreiben“.
Das Potenzial
Analysten rechnen Argentinien das Potenzial zu, sich in den kommenden Jahren zum drittgrößten Lithiumproduzent der Welt zu entwickeln. Wie die Unternehmensvertreter in Berlín erklärten, setzen sie darauf jetzt auch dank der Zusammenarbeit mit den Regierungen der drei an Lithium reichsten Bundesländer Argentiniens frühzeitig die Entwicklung der Wertschöpfungsketten sowie den Technologie-Transfer zu fördern.
„Argentinien kann die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, sich als verlässlicher Partner innerhalb der globalen Wertschöpfungskette zu positionieren“, schloß der argentinische Botschafter in Berlín Fernando Brun.
Hacé tu comentario