14. 09. 2023

Buenos Aires (AT) – Wintershall setzt trotz aller Volatilität des Wahljahres 2023 weiter auf Argentinien. Grundlage ist das „große Potenzial“ das das Unternehmen für die Geschäftsbereiche Erdgas und Erdöl in den nächsten Jahren sieht. Das bestätigte Manfred Böckmann, Geschäftsführer von Wintershall Dea in Argentinien im Rahmen der Messe Argentina Oil & Gas (AOG 2023) in Buenos Aires. Wintershall Dea ist an Off- und Onshore-Feldern in den Provinzen Neuquén und Feuerland beteiligt. Das Unternehmen ist seit 45-Jahren in Argentinien präsent.

Besonders erfreulich seien in diesem Jahr die Fortschritte beim Gasprojekt Fénix, erklärte Böckmann gegenüber dem Portal Mas Energía. Vor der Küste Feuerlands gelegen, gilt Fénix als eines der derzeit größten Energieprojekte des Landes. Nach der Inbetriebnahme soll es eine Spitzenproduktion von 10 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag erreichen. Im Juli waren die ersten Betonblöcke auf dem Meeresboden befestigt, über die eine zukünftige Unterwasserpipeline laufen soll, die die Plattformen Phoenix und Vega Pleiade verbinden wird. Fénix ist Teil der Fördertätigkeit, die Wintershall Dea im Cluster Cuenca Marina Austral 1 (CMA-1) mit seinen Partnern wie TotalEnergies und Pan American Energy betreibt. CMA-1 macht nach Marktangaben rund 15 % der argentinischen Erdgasproduktion aus.

Von Feuerland bis Neuquén

Wintershall setzt aber auch auf die Potenziale, die die Region Vaca Muerta in den letzten Jahren immer deutlicher offenbart. Das 30.000 km2 große Areal erstreckt sich über die Provinzen Neuquén, Rio Negro, La Pampa und Mendoza. Es gilt als eines der weltweit größten Vorkommen für Shale-Öl und -Erdgas (Schieferöl und -gas). Im August dieses Jahres weihte die Regierung die Pipeline Nestor Kirchner ein, die Vaca Muerta mit den wichtigsten Absatzmärkten im Norden des Landes verbindet. In Neuquén fördert Wintershall Dea konventionelles Erdgas sowie Schiefergas aus den Feldern „Aguada Pichana Este“ und „San Roque“. Kooperationspartner sind TotalEnergies sowie die argentinischen Unternehmen YPF und Pan American Energy Erdgas.

Ende August erhielt Wintershall Dea vom argentinischen Energiesekretariat die Genehmigung, täglich 1,5 Millionen Kubikmeter Gas nach Chile zu exportieren. Davon sollen in der zweiten Jahreshälfte 200.000 Kubikmeter aus Feuerland über die NorAndino-Pipeline dem Nachbarland zugeführt werden.

Manfred Böckmann
Manfred Böckmann, ist Geschäftsführer von Wintershall Dea in Argentinien (Foto: Wintershall Dea/Ludwig Schöpfer).

“Wir arbeiten aktiv daran, die sich bietenden Chancen für den Gasexport in den chilenischen Markt zu nutzen. Wintershall Dea exportiert seit vielen Jahren Gas für den industriellen und privaten Verbrauch nach Chile und wir freuen uns sehr, dass wir nun auch wieder Erdgas in den Norden des Andenlandes liefern können. Dies ist ein weiterer wichtiger Baustein unserer Strategie in diesem Land: Argentinien hat großes Potenzial, eine immer wichtigere Rolle auf dem südamerikanischen Energiemarkt zu spielen”, erklärte Böckmann auf der AOG 2023.

Partner bei der Energiewende

Wintershall Dea ist seit 2022 in Argentinien Mitglied im H2ar-Konsortium. Das Kooperationsforum setzt sich für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Argentinien einsetzen. Im Januar 2023 unterzeichneten die Regierungen Argentiniens und Deutschlands eine Absichtserklärung zur Stärkung ihrer strategischen Energiepartnerschaft und zur Förderung der Energiewende.

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