05. 02. 2024

Buenos Aires (AT) – In einer neuen Grünanlage namens Parque de La Innovación in Nuñez, einem Stadtteil im Nordwestern der Hauptstadt, hat der erste autonome Bus Argentiniens seinen Betrieb aufgenommen. Das von dem französischen Unternehmen Navya entwickelte Fahrzeug kann bis zu 15 Fahrgäste transportieren. 

Der Bus verfügt über ein Navigationssystem, das auf GNSS-Technologien (Global Navigation Satellite System) basiert, die von Satelliten georeferenziert werden. Diese Technologie entspricht der Stufe 3 der autonomen Mobilität (ein Modus, in dem das Fahrzeug ohne menschliches Eingreifen fährt). Das heißt, dass ein Bediener im Fahrzeug bleibt, aber das Fahren nicht überwachen muss.

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Detailaufnahme des Fahrzeugs der französischen Firma Navya.

Der Bus legt eine Strecke von 1,2 Kilometern innerhalb des neuen Parks zurück, linear und auf einem speziellen Weg, ohne Kontakt mit anderen Fahrzeugen. Der Bus hält fünf Mal (zwischen 175 und 265 Metern) und kann 15 Fahrgäste an Bord nehmen (11 sitzende und 4 stehende). 

Das Fahrzeug wurde von der französischen Firma Navya hergestellt, die das gleiche Modell bereits in mehreren europäischen Städten im Einsatz hat. Der Bus ist 4,8 Meter lang, wiegt 2.600 Kilogramm und kann eine Geschwindigkeit von 45 km/h erreichen. Der Motor ist vollelektrisch und kann bis zu neun Stunden ohne Nachladen betrieben werden, während die Batterie 4 bis 5 Stunden benötigt, um vollständig aufgeladen zu werden.

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Der ehemalige Bürgermeister von Buenos Aires, Horacio Rodríguez Larreta, testete die neue Transport-Alternative im Vorfeld.

Autonome Busse weltweit

Argentinien ist kein Pionier bei der Anwendung dieser Technologie. Chile war das erste Land in der Region, das diese Art von elektrischem und fahrerlosen Transport einsetzte. Seit 2020 fährt der EasyMile EZ10 Shuttle, ein zu 100 % elektrischer Kleinbus, durch einen Teil des Parque O’Higgins in Santiago de Chile. Es ist ein kostenloser Service mit einer Kapazität von bis zu zwölf Personen.

In Europa wird diese Art des Transports immer häufiger getestet jedoch immer auf kurzen Strecken. In Spanien sind bereits mehrere dieses neuartigen Fortbewegungsmittel zu sehen: In Barcelona, Madrid und Zaragoza. In Italien war Turin die erste Stadt, in der zwei fahrerlose Busse im Einsatz waren.

Auch Schottland setzt diese Technologie ein. In diesem Fall handelt es sich um eine Buslinie der öffentlichen Verkehrsbetriebe von Edinburgh. Die Busse liegen 22 Kilometer zurück und transportieren rund 10.000 Fahrgäste pro Woche. Dieses Modell wird von einem System mit künstlicher Intelligenz gesteuert. Allerdings: im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen hat dieses Modell immer einen Fahrer an Bord, der in Notfällen die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen kann.

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Holon Mover, der gemeinsam von Pininfarina und Holon entwickelte autonome Bus.

Holon Mover: der autonome und integrative deutsche Bus

In einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der italienischen Firma Pininfarina und Holon, einem Mobilitätsunternehmen der deutschen Benteler-Gruppe, ist ein Prototyp für einen nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr entstanden. Er berücksichtigt zudem auch Menschen mit unterschiedlichen motorischen, visuellen und auditiven Einschränkungen.

Technologisch gesehen befindet sich unter der von Pininfarina entworfenen Struktur die Mobileye Drive Plattform, die mit Sensoren und Kameras ausgestattet ist, die es dem Fahrzeug ermöglichen, die besten Entscheidungen während der autonomen Fahrt zu treffen.

Die Fähigkeit zum autonomen Fahren entspricht der Stufe 4 und kann bei Bedarf auch mit einer Fernsteuerung oder auch einer manuellen Steuerung vor Ort ausgestattet werden. Der Holon Mover erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h und hat eine Reichweite von 290 Kilometern. 

Obwohl es noch keine Termine für die Umsetzung gibt, haben die Hersteller und die Hochbahn, Hamburgs zweitgrößtes öffentliches Verkehrsunternehmen, bereits ein erstes Fahrzeug, das in Betrieb genommen werden kann, sobald die Gesetzgebung dies zulässt.

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