03. 06. 2024

Buenos Aires (AT) – Mehr als 100 Lehrkräfte in verschiedenen Teilen Lateinamerikas und mehr als 2.800 Studenten aus über 20 Ländern. Damit hat die E-Learning-Plattform Edison zwei Jahre nach ihrem Online-Start ihre Position in der Region ausgebaut. Das 2022 gegründete Bildung-Unternehmen wurde Anfang des Jahres im Rahmen des von Google Cloud und GSV Ventures ausgerichteten Wettbewerbs GSV Cup 50 als eines der 50 besten Online-Bildungs-Startups der Welt ausgezeichnet. 

Alles begann mit einer unerwarteten Nachricht. Während er am Flughafen in Buenos Aires auf seine lang erwartete Reise nach seinem Studium wartete, erhielt Matías Kahl einen Anruf von Alejandro Mashad, der sein Professor vom Entrepreneurship Centre der Universität San Andrés war. „Wir haben eine große Chance im Bildungssektor“, sagte Mashad. Der Universitätsprofesor, Investor und Berater wollte eine Startup gründen im Bereich des e-leranings gründen, konnte sich aber nicht in Vollzeit darum kümmern. Mashad hatte Kahl als Schüler kennen und schätzen gerlent. Das Team vervollständigte der Betriebswirtschaftler Tomás Fortín. Im Dezember 2021 machten sie sich gemeinsam auf die Suche nach Investoren. 

(v.l.n.r) Thomas Fortín, Mathias Kahl und Alejandro Mashad.

Quick Learning

„Wir verstanden schnell, dass Berufstätige nach der Pandemie nicht an langfristige Bildungsverpflichtungen gebunden sein wollen, sondern sich so schnell und effizient wie möglich praktische Kenntnisse aneignen wollen“, so Kahl. Auf dieser Grundlage entwickelten die Edison-Gründer ihre eigene Kursmethodik: 2 bis 4-wöchige Kurse mit maximal 30 Personen, einem Programm voller Aktivitäten und einer Dynamik, die die Interaktion zwischen Schülern und Dozenten trotz des digitalen Formates in den Vordergrund stellt. Dafür streicht Mashad den Entertainment-Faktor heraus. „Unser Unterricht macht Spaß und ist anders gestaltet als der traditionelle Unterricht. Der Schüler muss Spaß haben, sonst schaltet er den Computer aus oder nimmt sein Handy in die Hand”, erklärt er.

Der Unterhaltungs-Faktor aber auch ein stark individuelle zugeschnittenes Unterrichts-Program nimmt deshalb auch eine Hauptrolle bei der Konzeption der Kurse ein. Die „Auf diese Weise schaffen die Experten einerseits eine qualitativ hochwertige Ausbildung und tragen zum Wachstum der Region bei; andererseits haben sie die Möglichkeit, ihre persönliche Brand zu stärken“, erklärte Mashad. Derzeit bietet die Plattform rund 25 Kurse pro Monat an, wobei sich das Angebot hauptsächlich auf Themen im Zusammenhang mit digitalem Design, Marketing, Technologie und Soft Skills konzentriert.

Ein Markt ohne Vermittler

Grundpfeiler der Initiative ist die “Demokratisierung des Wissens”, erklärt Mashad. Sie ermöglicht Tausenden von Fachleuten den Zugang zu Ideen, die sonst unerreichbar wären. “Außerdem sind die Preise für die Kurse für jeden jungen Menschen bezahlbar”, sagte er. „Die Technologie ermöglicht es nicht nur, dass sich Lehrer und die Lernenden nicht mehr im selben Raum befinden müssen, sie ermöglicht es auch, sich von den bisher üblichen und notwendigen “Vermittler” zwischen ihnen – wie z. B. Universitäten oder andere Bildungseinrichtungen- zu lösen”, erklärte er. Das Potenzial liegt auf der Hand: Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Business Research Insights belief sich der weltweite Markt für Fernunterricht im Jahr 2022 auf US$ 137,54 Milliarden und wird bis 2028 voraussichtlich US$ 236,44 Milliarden erreichen.

„Herkömmliche Bildungseinrichtungen neigen dazu, ihre Programme nur sehr langsam zu aktualisieren; sie halten nicht mit der Dynamik des technologischen Wandels mit“, so Mashad. Das war die Grundlage, auf der die Unternehmer die Start-up Idee entwickelt haben. Die Kurse richten sich nicht an Universitätsstudenten, sondern an Fachleute. „Wir haben uns die Weiterbildung und das Lifelong Learning zum Motto gemacht. Er fügt hinzu: „Was uns als Entrepreneurs antreibt, ist, die Welt zu verändern. Wir glauben, dass Bildung einer der großen Hebel ist, mit dem wir das erreichen können”.

Es könnte dich interessieren

Canossa-Gang oder Pragmatismus? Der Weg Mileis nach China

Der bekennende China-Kritiker Javier Milei hat einen Besuch im Reich der Mitte für Anfang 2025 ...
10. 10. 2024

Biodiversität in Argentinien: Artenschutz am Ende der Welt

Die ständige Vertretung der Europäischen Union in Buenos Aires stellte in diesen Tagen das Buch ...
10. 10. 2024

Vom Stromversorger in den Bergbau: YPF Luz und Central Puerto

Führungskräfte der Stromerzeuger YPF Luz und Central Puerto gaben Einblicke zu den Fortschritten ...
08. 10. 2024

Logbuch des Klimawandels – Kap. 2: „Es war wie ein Tsunami“

Maricel Drazer, Journalistin, Soziologin und Moderatorin der Sendung "Focus on Europe", berichtet ...
07. 10. 2024

Hacé tu comentario

Por si acaso, tu email no se mostrará ;)