Buenos Aires / Paris – Ex-Florett-Weltmeister und Olympiasieger (1976) Thomas Bach, seines Zeichens heutiger Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat einen neuen Stellvertreter aus dem globalen Süden. Zwei Tage vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris wählte das IOC den Argentinier Gerardo Werthein zum Vizepräsidenten des obersten Leitungsgremiums der olympischen Famile.
Werthein ist ehemaliger Vorsitzender des Argentinischen Olympischen Komitees (COA, in seiner spanischen Abkürzung), besetzt damit einen der zwei vakanten Sitze im obersten Leitungs-Gremium des IOC. Werthein könnte sich Hoffnungen machen, Bach zu beerben. Im März 2025 will der Deutsche sein Amt niederlegen.
Wer ist Gerardo Werthein
Im Anschluss an die heutige IOC-Sitzung bei der Werthein mit 78 Ja-Stimmen und 11 Nein-Stimmen, das Plazet erhielt, bestätigte das oberste Olympia-Gremium offiziell den Austragungsort der Spiele 2028: diese werden in Los Angeles (USA) stattfinden. Ein weiterer Grund, der Werthein im Rennen um das oberste Olympia-Amt gut positiniert: der Unternehmer Werthein (Telekom Argentina, La Caja-Generali) ist derzeit argentinischer Botschafter in den Vereinigten Staaten.
Werthein war von 2009 bis 2021 Vorsitzender des COA. In seine Amtszeit fallen sowohl die erfolgreiche Organisation der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires im Jahr 2018 sowie die Teilnahme bei den Panamerikanischen Spielen in Lima 2019, bei der die argentinische Delegation im Medaillenspiegel den dritten Platz einnehmen konnten und damit die Ergebnisse von Buenos Aires 1951 und Mar del Plata 1995 übertrefen konnten.
Werthein ist seit 2011 einer der zehn Exekutiv-Mitglieder des IOC, wo er unter anderem das Ressort für Digitalisierung und Technologie leitete. Zur Kommision besteht aus zehn Mitgliedern darunter vier Vizepräsidenten und der IOC-Präsident gehören.
Paula Pareto: vom Judo zum IOC
In der argentinischen Delegation gab es vor dem Olympia-Start am Freitag allerdings einen doppelten Grund zum Feiern. In seiner heutigen Sitzung in Paris bestellte das IOC auch die ehemalige argentinische Judoka Paula Paretto ins oberste Kontroll-Gremium. Die auf den Spitznahmen “la Peque” bekannte Kämpferin wird die Sportler im Vorstand des IOC vertreten. Sie teilt sich ihr Amt mit der Ägypterin Aya Medany, der Neuseeländerin Sarah Walker und Sir Hugh Robertson aus Großbrittannien.
Paula Pareto, schrieb argentinische Sport-Geschichte, als sie bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro als erste Frau ihrer Disziplin eine Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb gewann. Acht Jahre zuvor, in Peking 2008, hatte sie mit dem Gewinn einer Bronzemedaille ihre olympisches Debüt gegeben.
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