21. 05. 2024

Buenos Aires (AT) – Die meisten Menschen assoziieren Francis Ford Coppola mit großen Hollywood-Produktionen, aber nur wenige wissen, dass der Filmemacher eine Zeit lang in Argentinien lebte. Der Macher von “Der Pate” oder “Apocalypse Now” lebte in Buenos Aires während der Dreharbeiten zum Film „Tetro“ zwischen 2007 und 2008. Seine Zeit in der Hauptstadt war unter anderem durch Diebstahl, interne Streitigkeiten und einen Schauspielerstreik geprägt. Doch der Filmemacher hat seine Vorliebe für Argentinien trotz dieser Erfahrung nie verloren. Er verliebte sich so sehr in die Stadt, dass er beschloss, im Traditionsviertel Palermo zu investieren.

Coppola kaufte ein aus der Kolonialzeit stammendes Haus in der Im Herzen des Viertels Palermo in der Calle Gorriti. Heute ist die Immobilie, die Herzstück der Dreharbeiten zu Tetro und damit zu Coppolas ersten und bisher einzigem Schwarz-Weiß-Film war, ein Fünf-Sterne-Boutique-Hotel. Sein Name: Jardín Escondido (Verborgener Garten), der bezug nimmt auf die üppige Pflanzenpracht, die die Terrassen, Innenhöfe und Balkone des Hauses zieren.

Im Alter von 70 Jahren erfand sich Coppola 2007 in Buenos Aires neu und drehte seinen ersten und einzigen Schwarz-Weiß-Film „Tetro“.

Mit fünf Oscars ist Francis Ford Coppola gilt als einer der bedeutendsten Filmregisseure und Drehbuchautoren der Gegenwart. Doch der heute 85-jährige amerikanische Filmemacher italienischer Abstammung hat sich mit Erfolg auch in die Hotelbranche gewagt. Ihm gehören fünf Luxushotels in den USA und Europa sowie zwei Resorts in Belize, eine Lodge im Regenwald von Guatemala, das exklusive Boutiquehotel in Buenos Aires und -seine neueste Errungenschaft-: einen Palast in der Stadt Bernalda in Süditalien. Wie bei der Regie seiner Filme ist Coppola auch bei der Einrichtung und Verwaltung seiner Hotelkette bis ins Detail persönlich beteiligt.

Der The Godfather- Regisseur wurde zu seiner Zeit in Buenos Aires zu einem richtigen “Porteño”: Er feierte die Tore von Boca im Fussballstadion.

Ein Juwel im kolonialen Herzen vom Buenos Aires

Bei Jardin Escondido handelte es sich ursprünglich um zwei getrennte Häuser, die beide 1920 erbaut wurden. Coppola erwarb die Häuser und verband sie. Die Atmosphäre, die das Haus vermittelt, ist die eines ländlichen Lebens, das sich mit dem Charme der italienischen Toskana verbindet. Im Hinterhof des Hotels befinden sich drei Ebenen mit Gärten, ein Swimmingpool und eine Außenküche mit Grill. Das Hotel verfügt über sieben Zimmer, die alle mit sorgfältig ausgewählten Möbeln und Kunstwerken eingerichtet sind. Jedes Zimmer ist nach einem anderen Mitglied der Coppola-Familie benannt, sowie nach zwei lateinamerikanischen Schriftstellern: Cortázar und Bolaño. Die Preise für eine Übernachtung liegen zwischen USD 220 und 550, je nach Zimmer und Jahreszeit.

Als es an der Zeit war, Buenos Aires zu verlassen, beschloss Coppola, das Haus als neue Location für seine Hotelkette The Family Coppola Hideaways zu verwandeln. Zunächst wurde das Haus im Stil von Airbnb als Ganzes vermietet. Später wurden einzelne Zimmer angeboten. Vier Jahre nach der Eröffnung beschloss der Direktor, einen Teil der Verwaltung des Hotels an die brasilianische Bourbon-Kette zu delegieren.

Zwar hat jedes seiner Hotels seine eigene Note, doch was Coppolas Stil auszeichnet, ist sein warmer, klassischer Ansatz. Das Jardín Escondido ist da keine Ausnahme. Wer sich im Jardín Escondido einmietet, bekommt den Eindruck, das Ferienhaus eines wohlhabenden und weitgereisten Freundes zu besuchen, wo jeder Winkel Geschichte und guten Geschmack ausstrahlt, so die Experten. Die Privatsphäre ist eines der Merkmale des Hotels, weshalb es auch nicht in größerem Umfang für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Gäste, die das Jardín Escondido besuchen dürfen, sind selektiv ausgesucht worden. Hier eine Reservierung zu bekommen, ist fast ein Wunder.

Bekannte Gäste waren unter anderem Al Pacino, Viggo Mortensen, Benedict Cumberbatch und Robert de Niro. Coppola kehrt alle zwei Jahre zurück, bleibt einen Monat lang, genießt argentinische Barbecues und trinkt feine Weine.

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