19. 04. 2024

Buenos Aires (AT) – Für viele hieß die Corona Pandemie kompletter Stillstand. Doch ein paar kluge Köpfe konnten diesen Moment nutzen, um ihren Durchbruch zu planen. Einer, der diese Nachfrage vorweggenommen hat ist Mural. Das 2011 gegründete argentinisches Technologieunternehmen hatte eine Plattform für die Fern- und Telearbeit entwickelt, die 2020 der ganzen Welt zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen “Ort” -der virtuellen Welt- zur Verfügung stand. Kurze Zeit später erreichte Mural eine Marktbewertung von mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Damit reihte sich die von den Serienunternehmern Mariano Suarez Battán (CEO), Patricio Jutard (CTO) und Agustín Soler gegründete Firma in den Club der Einhorn-Unternehmen ein, der in Argentinien bereits mit Namen wie Mercadolibre, Globant, Despegar, OLX und Auth0 aufwarten konnte. 

Mural – bis 2019 unter dem Namen “Mura.ly” bekannt – ist eine Plattform, die die in den Besprechungsräumen von Unternehmen üblichen whiteboards digitalisiert hat. Mit der Idee, dass Menschen ihre Ideen besser ausdrücken können, indem sie sie grafisch und mit Farben arbeiten, hat das Start-up die kreativen Prozesse in die Cloud verlagert und sie dort als virtuelle Boards und Post-its-Applikationen kollaborativ und vereinfacht hat.

“Wir machen virtuelle Arbeit produktiver, freundlicher und auch lustiger.”


Patricio Jutard

Murals-Geschäftsmodell ist eine Software-as-a-ServicePlattform(SaaS) und überzeugte nach seinem Start insbesondere institutionelle und große Investmentfonds, die zusammen rund 141 Millionen US-Dollar in weniger als sechs Monaten in das Unternehmen invetierten, wie seinerzeit das Nachrichtenportal Infobae berichtete.

Eine innovative neue Art der Fernarbeit. (infobae)

Konkret fokussiert Murals Lösung darauf produktivere Meetings zu generieren, in dem es das Zusammenspiel und den Fluss von Ideen oder Beobachtungen innerhalb der Teams vereinfacht. Mural erklärt sich selbst als eine Lösung die mehr als ein traditionneller Online-Whiteboard, ein “digitaler Arbeitsbereich für Produkt- und Strategieplanung, Designforschung und Zusammenarbeit, moderierte Workshops mit agilen und Design-Thinking-Methoden sowie Vertriebs- und Beratungsaufträge” darstellt. Mural integriert tools wie interaktive Eisbrechern, simplen Gastzugang, gemeinsam genutzte Arbeitsbereiche oder einfach zu verwendenden Design Thinking-Vorlagen und agilen Modelle.

Zu seinen Kunden zählt das Unternehmen heute Namen wie IBM, Microsoft, Facebook, Booz Allen Hamilton, Publicis Sapient, Autodesk, Intuit, GitHub, SAP und Atlassian. Mural hat Büros in Buenos Aires und den USA sowie Mitarbeiter in 17 Ländern. 

(v.l.n.r) Patricio Jutard, Mariano Suarez Battan und Agustin Soler: Die drei kluge Köpfe hinter Mural. (elcronista)

Mit ein Grund für Murals Erfolg -insbesondere bei der Finanzierung- ist die Erfahrung der Gründer. Suárez Battán (CEO) und Patricio Jutard (CTO) hatten bereits 2005 das Videospielunternehmen Three Melons gegründet. Die Firma entwickelte unter anderem “Bola”, ein virtuelles Fußballspiel, das auf dem sozialen Netwerk Facebook lief und später von Disney übernommen wurde. Zudem sind die Unternehmer im argentinischen Ökosystem und Endeavor-Netzwerks aktiv.

Die Idee zu Mural kam den Gründern während der Entwicklung von Bola. “Das Problem der Fernarbeit und des homeoffice hatten wir schon vor 10 Jahren, als wir mit Disney zusammenarbeiteten. Wir waren in Argentinien und versuchten, Videospiele mit Kollegen in anderen Ländern zu entwickeln. Wir litten darunter, und dieses Problem brachte uns dazu, Mural zu gründen. Heute ist das eine challenge, die 100% der Teams auf der ganzen Welt haben, ein Problem, das die Pandemie beschleunigt hat, aber immer noch besteht”, erklärte co-Gründer Patricio Jutard in einem Interview mit Infobae.

Ein Beispiel wie Mural, die Arbeit virtueller Teams neu denkt.

Schub für den Erfolg von Muarl generierte insbesondere IBM, wie die Gründer erklären. Die Zusammenarbeit mit IBM war entscheidend für die Professionalisierung und Zertifizierung des Unternehmens, das heute mit der Hälfte der Fortune-100-Unternehmen zusammenarbeitet und mehr als 400 Mitarbeiter in 17 Ländern beschäftigt.

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