Buenos Aires (AT) – Die Folgen des Klimawandels zeigen sich in Südamerika auf unterschiedliche Weise. Sie reichen von Waldbränden und Dürren bis hin zu Überschwemmungen und Hitzewellen. Das jüngste Besipiel: die Iguazú-Wasserfälle. Gelegen am Dreiländer-Eck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay mußte insbesondere der argentinische Zugang in diesen Tagen geschlossen werden. Sturmwinde in Verbindung mit einem überdurchschnittliches Regen- und Flutaufkommen haben die die Gehwege dieses meistbesuchtesten Nationalparks in Argentinien zerstört.
Die Iguazú-Wasserfälle verzeichneten in dieser Woche einen Durchfluss von 24,2 Millionen Litern pro Sekunde. Nach Angaben des Betreibers des Nationalparks repräsentiert das den höchsten Stand “den höchsten Wasserstand der letzten Jahre”. Die Unesco erklärte 1986 das Wassersystem am Iguazú-Fluss zum Weltnaturerbe. Mit seinen 275 Wasser-Fällen gilt Iguazú seit 2011 als eines der neuen Naturwunder.
Am Montag wurde bestätigt, dass der Zugang zum Gebiet Cataratas in Misiones aufgrund eines starken Hochwassers des Iguazú-Flusses eingeschränkt wird. Die Zahl der 24,2 Millionen Litern übersteigt das 16-fache des Durchflusses von 1,5 Millionen Litern pro Sekunde, der nach historischen Daten als normal gilt. Diesen Aufzeichnungen zufolge wurde dieser Wert nur 2014 überschritten, als er 46,3 Millionen Liter pro Sekunde erreichte.
Ein Wetterphänomen setzt sich fest
Überschwemmungen wie an diesem Wochenende in den Wasserfällen könnten sich mindestens bis April fortsetzen, wenn das El-Niño-Phänomen, das die gesamte Region bereits in den letzten zwei Monaten beeinflusst hat, abklingt. Bis dahin ist mit einer Verdoppelung der Niederschläge zu rechnen, und es könnte zu schweren Stürmen, Hagel und sogar Tornados kommen.
Das Wetterphänomen El Niño hat sich im Südkegel festgesetzt, und die Auswirkungen sind überall zu spüren. Es tritt alle vier bis sieben Jahre eine ungewöhnliche, unregelmäßige Änderung der Meeresströmung auf. Auf spanisch bedeutet El Niño: der Junge oder das Christkind. Das Phänomen tritt schließlich gern im Dezember vor der südamerikanischen Pazifikküste auf.
Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge wird sich das El-Niño-Phänomen in Lateinamerika mindestens bis zur ersten Hälfte des Jahres 2024 ausdehnen, wobei für einen Großteil des südlichen Kegels mehr als normale Regenfälle und für Teile Zentralamerikas und Brasiliens trockenes Wetter vorhergesagt wird. Der Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen warnt, dass die Auswirkungen zusätzlich zu den Klimawandel-Problemen wie Hitzewellen und Veränderungen im Wasserkreislauf auftreten.
“Die Prognosen für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2023 zeigen einerseits einen Trend zu unterdurchschnittlichen Niederschlägen im nördlichen Südamerika und andererseits einen Trend zu überdurchschnittlichen Niederschlägen insbesondere in den östlichen Küstengebieten Südamerikas”, so der Bericht.
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