Buenos Aires (AT) – Argentinien hofft erneut auf eine internationale Anerkennung, dieses Mal im Wissenschaftsbereich. Das Unternehmen BioSpi, das von Studenten der Nationalen Universität San Luis und der Nationalen Technologischen Universität Córdoba gegründet wurde, wird Argentinien und Lateinamerika beim Grand Jamboree vertreten, einem vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) geförderten globalen Wettbewerb, bei dem das beste Biotech-Start-up des Jahres ausgezeichnet wird. Die Veranstaltung findet vom 2. bis 5. November in Paris stattfinden.
Uriel Miralles, 23, Biotechnologie-Student an der UNSL, geboren in Lavalle, Mendoza, und Jeremías Conrero, 25, Techniker der UTN Córdoba sind die Gründer und Leiter des Startups BioSpi. Mit Unterstützung der Fachleute des Nationalen Rates für wissenschaftliche und technische Forschung (CONICET), entwickelten die jungen Wissenschaftler einen kostengünstigen, nachhaltigen, oralen Impfstoff zur Behandlung von Campylobacte, der keine Injektion oder Kühlung erfordert. „Diese Zusammenarbeit zeigt, dass argentinische Talente in der globalen Biotechnologie eine zunehmende Kraft sind”, sagte Jeremías Conrero, BioSpi-Gründer. Ziel ist es, eine oralen Impfstoff für Vögel zu entwickeln und somit die Übertragung von Campylobacter jejuni, einem Bakterium, das weltweit die Hauptursache für Lebensmittelvergiftungen beim Menschen ist, zu verringern.
Campylobacte sind Bakterien, die weltweit die Hauptursache für Lebensmittelvergiftungen beim Menschen sind, indem sie ansteckende Durchfall-Erkrankungen auslösen. „Nach Fisch ist Hühnerfleisch das am zweithäufigsten konsumierte tierische Protein der Welt. Daher besteht die Idee des Projekts darin, die Übertragung der Krankheit zwischen Huhn und Mensch mit Hilfe eines Impfstoffs zu verhindern. Das heißt, die Tiere resistent gegen das Bakterium zu machen, so dass sie es nicht mehr in ihrem Darm aufnehmen und auf den Menschen übertragen können”, sagt Martín Rinaldi, Conicet-Forscher. Die von Hühner auf Menschen übertragene Krankheit verursacht unter anderem verschiedene Gesundheitsprobleme und beeinträchtigt vor allem die Geflügelindustrie mit großen wirtschaftlichen Verlusten.
Die Wissenschaftler entwickeln einen Impfstoff aus Spirulina, einer Mikroalge, die aufgrund ihrer ernährungsphysiologischen Eigenschaften als „Superfood” gilt, da sie Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen und Phosphor enthält. Die BioSpi Spezialisten sind auf der Suche nach Finanzierungen zur Deckung der Kosten und für die Reise nach Paris. „Man darf nicht vergessen, dass es bei der Teilnahme nicht nur um die vier Tage der Veranstaltung selbst geht, sondern auch um ein Projekt, das unser Land präsentieren soll. Aus diesem Grund halten wir die Teilnahme auch strategisch für wichtig”, unterstreicht Rinaldi.
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