Buenos Aires (AT) – Die Craft-Biere erfreuen sich weiterhin wachsender Beliebtheit. Der Begriff „Craft-Beer“ kommt aus den USA und wird mit „handwerklich gefertigten Bier“ übersetzt. Dort haben sich in den 1970ern immer mehr Hobbybrauer und Kleinbrauerein dazu entschlossen, Bierstile entgegen den bekannten Biersorten zu brauen. In den USA fing auch die Geschichte hinter “Strange Brewing”, einer angesagten Brauerei in Colegiales, Buenos Aires, an. Eine kleine Brauerei, die neue Kreation auf dem Biermarkt bringt und mit Qualität und Innovationsgeist überzeugt.
Im Gespräch mit dem Argentinischen Tageblatt erzählt Patricio Torres Díaz, der Kommunikations- und Marketingbeauftragte der Marke wie es zu Strange kam. Gründer waren Ramiro Galperin aus Argentinien und Torstein Hoset aus Norwegen. Beide lerneten sich während ihres Studiums in den Vereinigten Staaten kennenlernten. “In der Zeit machten sie es sich zum Hobby das Craft-Brauen zu erkunden. Zu dieser Zeit (2012) boomte die Craft-Bier-Branche in Argentinien, und es schien ein guter Ort zu sein, um das Geschäft dank neuer Ideen und Stile, die in der lokalen Szene noch nicht bekannt waren, weiterzuführen”, so Torres Díaz.
Die Entrepreneure sahen das großes Potenzial der Branche. Tomás Urban, ein Schulfreund von Ramiro, und Håvard Lenes, ein Freund von Torstein, schlossen sich dem Projekt an. Gemeinsam nahmen sie den Hammer in die Hand und bauten das, was heute Strange Brewing ist. Eine Brauerei, die die Brauwelt etwas auf den Kopf stellt. Sie stehen für Innovation und Kreativität: von den Aromen und dem Brauen bis hin zum Marketing und dem Design.
AT: Wie ist es, in Argentinien Craft-Beer herzustellen?
Torres Díaz: Es hat die gleichen Vor- und Nachteile wie jedes andere Unternehmen dieser Art: Die wirtschaftliche Lage (vor allem die ständige Inflation und die regelmäßigen Abwertungen) und die Schwierigkeiten bei der Einfuhr vieler unserer Rohstoffe verursachen Rückschläge, die jeder lieber vermeiden würde. Andererseits hat Argentinien eine reiche Bierkultur und ein zunehmend informiertes und erfahrenes Publikum, so dass wir gerne qualitativ hochwertige Produkte anbieten, von denen wir wissen, dass sie geschätzt werden.
AT: Wie schwierig ist es für ein Unternehmen, in der argentinischen Wirtschaft zu wachsen oder überhaupt zu überleben?
Torres Díaz: Der politisch-wirtschaftliche Rahmen, den wir in der vorigen Antwort erörtert haben, kennzeichnet natürlich die Schwierigkeiten, denen sich keine Brauerei (und auch kein Unternehmen, vor allem im gastronomischen Bereich) hier entziehen kann. Glücklicherweise entscheiden sich viele Menschen weiterhin, für ein gutes Bier auch Geld auszugeben.
AT: Seit dem Boom des Craft Beer: Was unterscheidet Sie von anderen Brauereien?
Torres Díaz: Wir glauben, dass die ständige Suche nach neuen Stilen und die Entwicklung etwas komplexerer Produkte, wie z. B. fassgereifte Biere, ein gutes Unterscheidungsmerkmal von Strange ist. Außerdem stehen wir hinter einem hohen Qualitätsstandard in unserem gesamten Sortiment und der Beibehaltung einer ästhetischen, kommunikativen und markenbezogenen Linie, die mit der Kernphilosophie von Strange übereinstimmt. Heben wir auch den Zuspruch und die hohe Akzeptanz, die unser Colegiales-Brauhaus erhält, hervor, sowohl für den Service als auch für die Atmosphäre, die wir zum Teil dank unseres Teams und zum Teil dank unseres Publikums erreichen.
AT: Wie hoch war die Erstinvestition, suchen Sie Investoren oder haben Sie welche?
Torres Díaz: Sie waren minimal und notwendig, denn wir haben die Arbeit unter den Partnern selbst erledigt. Seit der Eröffnung haben wir 6 Tanks hinzugefügt, um die Produktionskapazität um fast das Fünffache zu erhöhen. Wir haben keine aktiven Investoren: Das Wachstum wurde durch das Unternehmen selbst generiert. Wir bevorzugen es, uns nicht zu verschulden oder von externen Investoren abhängig zu sein.
AT: Planen Sie, regional oder weltweit zu expandieren? Wie?
Torres Díaz: Wir sind dabei, ein neues Geschäft in Chacarita (Anm. d. Red.: Chacarita ist Viertel im Nordwesten der Haupstadt Buenos Aires) zu eröffnen, worüber wir uns sehr freuen. Die Möglichkeit, in andere Länder oder Regionen zu expandieren, besteht immer, aber das bedeutet natürlich eine viel größere Investition und erfordert viel Zeit. Wir hoffen, regelmäßig exportieren zu können, um auch diese Märkte zu erkunden. Was das “Wie” betrifft: Wir sind der festen Überzeugung, dass es sich auszahlt, gutes Bier herzustellen.”
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