Von Antonio Ojeda
Neuquén (LMN) – Die Roadshow der YPF-Leitung nach Europa und Asien zeigt erste Erfolge. Zur Erinnerung: Argentiniens größter Erdöl- und Energieproduzent sucht neue Märkte, um LNG-Verträge (Flüssigerdgas) abschließen zu können. Das staatlich kontrollierte Energieunternehmen setzt darauf, die Erdöl- und Erdgas-Ressourcen von Vaca Muerta in großem Maßstab auf dem globalen Markt gewinnbringend vermarkten zu können.
Indien: der entscheidende erste Schritt
Indien war das erste Land, mit dem YPF ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnen konnte. Zudem laufen fortgeschrittene Gespräche über den Beitritt Deutschlands. Das bestätigte der Präsident und CEO von YPF, Horacio Marín, im Gespräch mit dem argentinischen Sender A24.
Die Mission nach Japan, Korea, Indien, Deutschland, der Türkei, Ungarn und dem Vereinigten Königreich hat gezeigt: Argentinien wächst und wird zunehmend als attraktives Investitionsziel wahrgenommen. Marín betonte, dass ohne das RIGI (Régimen de Incentivo a las Grandes Inversiones) keine LNG-Projekte möglich wären. “Wir haben 19 Verträge unterzeichnet und verhandeln intensiv mit drei Unternehmen aus Deutschland“, erklärte der CEO.
Der Vertrag mit Indien sei ein entscheidender Schritt. Marín bezeichnete das Abkommen als erstes Glied einer Kette, die Argentiniens wirtschaftliches Schicksal grundlegend verändern könnte. Der asiatische Riese bietet die Chance, die Marke “argentinisches LNG” auf dem internationalen Markt zu etablieren.
“Zuerst erschließt man Märkte, dann folgen Handelsabkommen und schließlich werden Verträge geschlossen — mit klaren Vereinbarungen zu Preis, Volumen und Fristen”, erläuterte Marín. “Der aktuelle Vertrag sieht bis zu 10 Millionen Tonnen vor. Ein 20-jähriger Exportvertrag über dieses Volumen hätte für Argentinien einen Wert von 100 Milliarden Dollar.“
Im Produktionsbereich bedeutet der Vertrag mit Indien eine Steigerung der derzeitigen nationalen Produktion um 33 % — das entspricht rund 40 Millionen Kubikmetern.
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LNG-Abkommen: Zahlen und Märkte im Überblick
Im Rahmen der Europa- und Asientour wurden mit verschiedenen Ländern konkrete Vereinbarungen getroffen:
- Japan: 7 bis 8 Millionen Tonnen
- Korea: 2 Millionen Tonnen
- China: 7 bis 8 Millionen Tonnen
- Indien: 10 Millionen Tonnen
- Italien: 4 bis 5 Millionen Tonnen
- Deutschland: 4 Millionen Tonnen
- Ungarn: 2 Millionen Tonnen
- Türkei: 2 Millionen Tonnen
Ein wichtiger Meilenstein: Shell hat sich dem Projekt “Argentina LNG” angeschlossen, das den Flüssigerdgas-Markt stärken soll. Marín wertete diese Partnerschaft als großen Erfolg und kündigte bedeutende Neuigkeiten für die kommenden Monate an.
“Die Käufer sind die drei größten Energieunternehmen der Welt. Mit Shell, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, entsteht ein Projekt, das in der Branche als einzigartig gilt. Es wird außergewöhnlich sein, weil die drei führenden Unternehmen der Welt daran beteiligt sind”, so Marín. Argentinien scheint damit auf dem besten Weg, sich als globaler Akteur im LNG-Markt zu etablieren.
Quelle: La Mañana de Neuquén
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