08. 04. 2024

Buenos Aires (AT)Vista, das vom ehemaligen YPF-Chef Miguel Galuccio gegründete Oil&Gas-Unternehmen, hat die erste Bohranlage Lateinamerikas eingeweiht, das auf der Grundlage erneuerbarer Energie wie Sonne und Wind arbeitet, gab das Unternehmen jetzt bekannt. Der Kompressor steht in der shale-Region Vaca Muerta und soll bis 2026 ein Produktionsziel von 100.000 Boe (Barrel of Oil Equivalent) pro Tag erreichen. Bei der Anlage handelt es sich um die Nabors F-24, die im Block Bajada del Palo Oeste in Betrieb ist, erklärte das Unternehmen.

Elektrifizierung der Ausrüstung

Die Elektrifizierung der Bohr-Anlagen ist ein Trend, auf den die Betriebe im Gebiet des Neuquén-Beckens immer stärker zusteuern, wie das Portal Más Energía berichtet. Im Fall von Vista handelt es sich um ein Projekt, das den Anschluss an das argentinische Verbundsystem (SADI) -ausgehend von der Umspannstation Loma Campana (ETLC)- in Neuquén ermöglichte. Die Projektplanung umfasste die Erweiterung der ETLC, den Bau eines neuen Umspannwerks zur Versorgung des Elektrokompressors und die Verlegung von mehr als 30 km Mittelspannungsleitungen, hieß es aus dem Unternehmen.

Das Kraftwerk Vista in Vaca Muerta. (lmneuquen.com)

Vista ist Argentiniens zweitgrößter unkonventioneller Ölproduzent. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben im März drei Pads anschliessen können und verzeichnet heute insgesamt 330 Fracturing-Stufen. Die Firma mit Sitz in Snohomish, Washington, USA, hat es sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig seine Produktionskapazitäten verdoppeln zu können.

Das 2017 von Galuccio gegründete Vista Energy konzentriert sich auf die Förderung von Schieferöl in der mehr als 30.000 Quadratkilometer großen Region Vaca Muerta, die sich über die Provinzen Neuquén, Mendoza und Rio Negro ausdehnt. Vista erwirtschaftete 2023 nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund US$ 1,16 Milliarden. CEO Miguel Galuccio leitete in den Jahren 2012 bis 2016 das argentinische Staatsunternehmen YPF.

Zwischen CO2-Bindung und Investitionen

Wie das Unternehmen weiter bekanntgab, unterzeichnete es im vergangenen Monat mit der Regierung der Provinz Neuquén zudem eine Vereinbarung zum Ausgleich der von der Ölindustrie verursachten Kohlenstoffemissionen mittels der Wiederaufforstung der Ortschaft Huinganco. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Provinz Neuquén Plantagen-Flächen in der Provinz zur Verfügung stellt, um Untersuchungen zur Durchführbarkeit der Kohenlstoff (CO2)-Bindung mittels Kiefern-Plantagen durchzuführen.

Vista plant 2024 in Vaca Muerta rund US$ 900 Millionen zu investieren. Das Ziel: 46 neue Ölbohrungen anzukoppeln und so die Gesamtproduktion auf 70.000 Barrel Öläquivalent pro Tag zu steigern, erklärte das Unternehmen. Bei den Förderkosten erwartet die Firma einen Wert von 4,5$ pro boe in diesem Jahr zu erreichen. Das EBITDA (Earnings Before Interest Taxes Depreciation and Amortization) soll damit bis Ende des Jahres auf US$ 1,1 Milliarden steigen. 

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Eine Ölbohrung in Vaca Muerta, Argentinien. (Foto: economiasustentable.com)

“Wir sind auf dem besten Weg, unsere Produktion bis 2026 auf 100.000 Barrel Öläquivalent pro Tag zu verdoppeln. Unsere Ziele für 2024 sind der erste Schritt in diese Richtung, mit einem Produktionswachstum von 35% und einem EBITDA-Wachstum von 23%“, erklärte CEO Galuccio bei der Präsentation der Geschäftsergebnisse für das Jahr 2023. Bis zum Jahre 2030 will das Unternehmen bis zu 150.000 Barrel pro Tag produzieren können.

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