Buenos Aires (AT) – Kino als Abenteuer. Das ist die Voraussetzung, mit der Lisandro Alonso seit Jahren arbeitet und die auch die Dreharbeiten zu seinem neuen Spielfilm Eureka geprägt hat. Eureka ist ein Triptychon aus lose miteinander verbunden Geschichten über Existenzweisen und Repräsentationsformen indigenen Lebens. Nun präsentierte der Argentinische Filmregisseur sein neuestes Werk auf der 61. Ausgabe der Viennale.
Im Drama Eureka handelt es sich um ein Triptychon, eine Geschichte, die in drei verschiedene Zeiträume und drei verschiedene Umgebungen unterteilt ist. Typisch Alonso, ein Film, der sich auf freie Art und Weise durch Zeit und Raum bewegt. Aufgeteilt in drei Teile, die sich auf recht merkwürdiger Weise miteinander verbinden, beginnt Eureka als Schwarz-Weiß-Western gedreht in Almería, Spanien, setzt sich dann im Hauptteil als Erkundung des Lebens einer Polizistin in einem Indigen Reservat in South Dakota fort und verlegt sich anschließend in den brasilianischen Regenwald. Was sich durch die Geschichte erstreckt, sind die Konflikte und Überlebenskämpfe dieser unterdrückten Gemeinschaften. Durch Eureka, ein Vogel, der von Ort zu Ort fliegt und durch die Zeit reist, der als Leitfaden der Geschichte fungiert.
Stürme und unerträgliche Temperaturen
Auf der Premier des Spielfilms auf dem diesjährigen Filmfestival in Cannes sagte Alonso, dass die indigenen Gemeinschaften in ganz Amerika die wahren Protagonisten des Films sind. Er wollte sehen, wie einige von ihnen bereits im Kino dargestellt wurden und wie diese Völker heute leben. „Es ist definitiv mein anspruchsvollster Film, der mich die meiste Energie gekostet hat: zwei Pandemien, ein neues technisches Team in vier verschiedenen Ländern und der Wechsel einiger Schauspieler. Ich habe Stürme und unerträgliche Temperaturen durchlebt… Das war kompliziert! Aber Eureka ist auch der Film, der mir am meisten beigebracht hat. Ich habe fantastische professionelle Schauspieler und Nicht-Profis kennengelernt und mit ihnen arbeiten können”, unterstreicht der Filmemacher. Für diese Produktion hat sich der argentinische Regisseur mit dem Dichter Fabián Casas und dem Schriftsteller Martín Caamaño zusammengesetzt.
Lisandro Alonso (48), geboren am 2. Juni 1975 in Buenos Aires, ist ein argentinischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Seine Filme sind Teil des so genannten Unabhängigen oder Indiekinos. Mit Filmen wie La libertad (2001), Los muertos (2004), Fantasma (2006) und Liverpool (2008) hat er einzigartige Werke des modernen Kinos geschaffen. Es sind 22 Jahre vergangen, seitdem Alonsos Debütfilm auf dem Filmfestspielen von Cannes Premiere feierte, wo er fast alle seiner Filme vorstellen durfte, ohne es jemals in den offiziellen Wettbewerb zu schaffen. Seine Filme haben immer noch die Seltsamkeit und den Zauber jener Jahre, er produziert weiterhin seine eigenen Filme mit begrenztem Budget und ähnelt dem 26-Jährigen Alonso, der 2001 seine Karriere erst anfing.
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