27. 02. 2025

Von Sofía Sandoval,
La Mañana de Neuquén / Argentinisches Tageblatt

Neuquén (LMN / AT) – Anlässlich der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der deutsch-argentinischen Freundschaft besuchte der deutsche Botschafter in Argentinien, Dieter Lamlé, die Provinz Neuquén. Ziel war es, die Beziehungen sowie die Zusammenarbeit zwischen beiden Nationen zu stärken — nicht nur in Buenos Aires, sondern im ganzen Land.

Die Aktivitäten starten am 19. März mit einer Sonderveranstaltung im Einwanderermuseum und werden das ganze Jahr über fortgesetzt, um die deutsche Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft in ganz Argentinien zu fördern. Den Höhepunkt bildet ein Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters im Teatro Colón. Diese Verbindung zwischen Argentiniern und Deutschen reicht jedoch weit über die Feierlichkeiten hinaus.

Im Rahmen dieses zweihundertjährigen Jubiläums des ersten verbrieften Einwanderungsinitiative (siehe weiter unten) reist Lamlé durch verschiedene argentinische Provinzen, um deutsche Familien sowie Vereine, Unternehmen und andere Einrichtungen zu besuchen, die den Geist seines Landes widerspiegeln. Neben den großen deutschen Firmen, die der Öffentlichkeit bekannt sind, hält er Ausschau nach deutschen Nachnamen und jenen argentinischen Unternehmen, “die einen deutschen Touch haben, weil sie von Deutschen abstammen. Sie sind eine Folge der Migration.” In der Region identifizierte er zum Beispiel Green Oil und Cluster Ciar.

Dieter Lamlé, Juan Carlos Schroeder, Gunther Neubert
Der deutsche Botschafter in Argentinien, Dieter Lamlé; Juan Carlos Schröder, Geschäftsführender Gesellschafter La Mañana de Neuquén / Argentinisches Tageblatt; und Gunther Neubert, Geschäftsführer der AHK. (Foto: LMN / Anahi Cárdena)

In diesem Jahr verbrachte Lamlé nur anderthalb Tage in Neuquén. Auf seiner Reise besuchte er die Einrichtungen des Club Alemán, der 200 Mitglieder hat, die Nachkommen von Deutschen sind. Er ruft jedoch auch andere Neuquiner mit deutscher Abstammung dazu auf, sich an die Botschaft zu wenden — ebenso wie Unternehmen, die unter ihren Managern oder Gründern Personen deutscher Herkunft haben.

Der Diplomat führte aus, dass das Jahr 1825 den Beginn der Freundschaft zwischen Deutschen und Argentiniern markiert. “Es gab hier schon vorher Deutsche, aber es waren Händler oder Wissenschaftler, die einzeln kamen”, sagte er.

Vor 200 Jahren habe die argentinische Regierung ein Einwanderungsprogramm für Deutsche aufgelegt. 331 Deutsche seien nach Buenos Aires gekommen und hätten eine Geschichte der Freundschaft begonnen. Viele der deutschen Nachnamen, die heute in der Region vertreten sind, gehen auf diese erste Einwanderung zurück.

Im Rahmen der Feierlichkeiten möchte die Botschaft diese Freundschaft sichtbarer und bekannter machen. “Wir werden in die Provinzen reisen. Die nächste Reise geht nach Santa Fe und Entre Ríos, dann nach Villa General Belgrano, wo es viele Deutsche gibt. Wir werden nicht nur geschäftliche Themen ansprechen, sondern auch Geschichte, Kultur und Wissenschaft.”

Lamlé versicherte, dass die Beziehungen zwischen Argentiniern und Deutschen nach wie vor solide sind. “Sie haben ihre Höhen und Tiefen erlebt, aber sie sind immer noch aktuell”, betonte er.

Das Interview -im spanischen Originalton- ist im YouTube-Kanal des Argentinischen Tageblatt zu finden.

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