Buenos Aires (AT) – Bei den Wahlen vom Sonntag haben mehr als 76% der über 35 Millionen wahlberechtigsten Argentinier ihr Stimme abgegeben. Damit liegt die Beteiligung an diesem letzten Urnengang des Jahres deutlich über dem der Vorwahlen im August (69%) und in der Nähe der ersten Runde am 22. Oktober, als rund 77% der Wähler den Gang an die Urnen nicht scheuten. Für den letzten Wahltermin des Jahres hatten die Meinungsforscher im Vorfeld eine Wahlbeteiligung von etwa 75 Prozent prognostiziert. und dass eine höhere Wahlbeteiligung Milei zugutekommen würde.
Bei Redaktionsschluß und mit 95% der ausgezählten Stimmen lag der frischgewählte Staatspräsident mit über 11 Prozent vor dem zweiten Sergio Massa, wie die staatliche Wahlkommission bekanntgab. Milei hatte zu dem Zeitpunkt die Wahl in 22 der 24 argentinischen Provinzen gewonnen.
Die höchste Wahlbeteiligung ergab sich bei den Wahlen 1983 und 1989, nach der Rückkehr zur Demokratie, mit einer Wahlbeteiligung von über 85 Prozent verzeichnet. In den 1990er Jahren sank der Prozentsatz auf 82 Prozent. Nach der letzten Wirtschafts-Krise im Jahre 2001, sank der Prozentsatz auf 80 Prozent.
Ein Tag wie jeder andere
Der Wahl-Tag war weitestgehend ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, erklärten Beobachter vor Ort. Allerdings, die Partei Javier Mileis, dem Kandidaten der libertären La Libertad Avanza (LLA), beklagte im Laufe des Tages mehrmals Unregelmäßigkeiten. Die schwerwiegendste war die Verhaftung eines 16-jährigen Teenagers, der beschuldigt wird, mutmaßlich Mileis Stimmzettel in einer Schule in Buenos Aires gestohlen zu haben. Anschuldigungen gab es aber auch seitens der Partei von Kontrahent Sergio Massa. Malena Galmarini, Massas Gattin prangerte kurz nach Abgabe ihres Stimmzettels das “systematische Beschädigen von Stimmzetteln” und forderte das Einschreiten der Wahlbehörde.
Die hohe Beteiligung, um so mehr an einem langen Wochenende -am 20. November feiert Argentinien seinen „Tag der Souveränität“- gilt als deutliches Zeichen für den Wunsch nach Wechsel und Neuanfang in der Bevölkerung nach vier Jahren, die von Pandemie, Stagnation aber auch einem Wahlkampf, der Ende 2022 begonnen hatte.
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