Buenos Aires (AT) – 2023 war weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, doch dieses Jahr könnte noch heißer werden: Im vergangenen Jahr habe jeder Monat zwischen Juni und Dezember neue Temperaturrekorde aufgestellt und dieses Muster dürfte sich wegen des Wetterphänomens El Niño fortsetzen, warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) jüngst in einem Bericht zu den Temperaturen im Jahr 2023.
Die Folgen sind in Argentinien immer stärker spürbar. 11 Provinzen des Landes stehen mittlerweile unter Alarmstufe Rot wegen extremer Hitze, der vom Nationalen Wetterdiesnt (SMN) festgelegten Höchstufe, mit Höchsttemperaturen von bis zu 38 Grad Celsius. Diese Alarmstufe bedeutet, dass die Temperaturen eine “hohe bis extreme Auswirkung” auf die Gesundheit haben und “sehr gefährlich” sein können, was “alle Menschen, einschließlich gesunder Menschen” betrifft, so die Beschreibung des Wetterdienstes. Für sechs weitere Provinzen, darunter die Hauptstadt Buenos Aires, gab das SMN orange und gelbe Hitzewarnungen aus.
Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) prognostiziert, dass die Temperaturen im Jahr 2024 zwischen 1,43 und 1,69 ºC höher sein könnten als in der vorindustriellen Zeit, mit einer mittleren Schätzung von 1,54 ºC. Dieser Anstieg wird hauptsächlich auf die anhaltenden Treibhausgasemissionen und das Wetterphänomen “El Niño” zurückgeführt. In den nächsten zehn Jahren wird zudem ein weiterer Anstieg der Oberflächentemperaturen erwartet.
Doch nicht nur die Hitzewelle ist ein Indikator der Klimakrise. Besonders Naturkatastrophen, Konsequenzen der Erderwärmung, tauchen in Argentinien immer häufiger auf. Der Nationalpark Los Alerces in der Provinz Chubut brennt seit mehreren Tagen, und trotz der Versuche der Behörden, den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen, wütet das Feuer unvermindert weiter. Die Behörden versichern, dass die Situation “außer Kontrolle” ist. Mario Cardenas, Leiter der Abteilung für Brandbekämpfung (ICE) des Nationalparks Los Alerces (PNLA), erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Télam: “Das Feuer ist noch in allen Bereichen aktiv, und hat bereits mehr als 1.000 Hektar betroffen”. In einer offiziellen Mitteilung wurde hinzugefügt, dass “keine Infrastruktur betroffen ist”..
Waldbrände sagen einiges über den Klimastand der Welt und des Landes aus: Temperatur, Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit und Windstärke sind entscheidende Wetter-Parameter, die das Vorkommen von Waldbränden bestimmen. Sie werden in vielen Regionen durch den Klimawandel so verändert, dass sich die Gefahr von Waldbränden erhöht. Mehr Hitze führt zu Dürreperioden, was wiederum zu Waldbränden führt- das spiegelt sich derzeit in Chubut wider.
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