Buenos Aires (AT) – Formel 1 ist beliebter denn je – und das nicht nur für die Hardcore-Fans. Auch in Argentinien. Doch seit einer gefühlten Ewigkeit fehlte im argentinischen Motorsport ein Fahrer, der das Rampenlicht erobert und die Herzen höherschlagen lässt. Franco Colapinto stürmt die Rankings und zieht die Aufmerksamkeit der Motorsport-Welt auf sich – selbst die Größten wie Lewis Hamilton und Max Verstappen zeigen sich beeindruckt. Der junge Argentinier macht klar: Es ist Zeit, den Argentinischen Motorsport neu zu definieren.
Die Geschichte des argentinischen Motorsports reicht bis Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als die ersten Fahrzeuge in Buenos Aires und anderen großen Städten auftauchten. 1904 fand das erste Automobilrennen Argentiniens, der „Gran Premio Internacional“, statt, das durch die Straßen der Hauptstadt führte. In den 1950er-Jahren wurde Argentinien zu einem wichtigen Schauplatz für Formel-1-Rennen mit der Eröffnung des Autódromos de Buenos Aires und der Etablierung des Grand Prix von Argentinien, der schnell zu einem Highlight im internationalen Rennkalender wurde.

Bis zum Aufkommen von Michael Schumacher und Lewis Hamilton in der Formel 1 war der Argentinier Juan Manuel Fangio der erfolgreichste Fahrer der Motorsportgeschichte. Fangio, der mit fünf Formel-1-Weltmeistertiteln als einer der besten Fahrer aller Zeiten gilt, wird in Argentinien als Nationalheld verehrt. Er war der erste Argentinier, der an einem Formel-1-Rennen teilnahm. Sein Debüt gab er am 13. Mai 1950 beim allerersten Formel-1-Grand-Prix überhaupt, dem Großen Preis von Großbritannien in Silverstone.

Der Gran Premio de Argentina war über Jahrzehnte ein Aushängeschild des Motorsports in Südamerika. Argentinien, ein Land mit einer tief verwurzelten Leidenschaft für den Rennsport, veranstaltete ab den 1950er-Jahren Formel-1-Rennen. Der Grand Prix wurde auf dem Autódromo Oscar y Juan Gálvez in Buenos Aires ausgetragen und zog auch internationale Stars an. In den 1990er-Jahren feierte auch Michael Schumacher in Argentinien große Erfolge. Der deutsche Rekordweltmeister gewann den Grand Prix 1994 und 1995 und festigte so die Verbindung zwischen der Formel 1 und den begeisterten argentinischen Fans. Das letzte Formel-1-Rennen in Argentinien fand am 12. April 1998 auf dem Autódromo Oscar y Juan Gálvez in Buenos Aires statt. Es war der Gran Premio de Argentina, bei dem Michael Schumacher mit Ferrari den Sieg errang. Der Gran Premio ist Symbol für Argentiniens Motorsportgeschichte und internationale Ausrichtung seines Rennsports.

Auf nationaler Ebene ist das Turismo Carretera eine der beliebtesten und traditionsreichsten Kategorien des argentinischen Motorsports. Vergleichbar mit dem europäischen Touren Motorsport, ist er seit seinem Start in den 1930er-Jahren zu einem weiteren Sinnbild der argentinischen Rennsportleidenschaft geworden. Es entstand aus Straßenrennen, bei denen modifizierte Serienfahrzeuge auf öffentlichen Straßen gegeneinander antraten. Diese Rennen waren ursprünglich echte Langstreckenrennen, die quer durch das Land führten und oft mehrere Tage dauerten. Mit ihren leistungsstarken Fahrzeugen, hat die Serie Generationen von Argentiniern fasziniert und Legenden wie Juan Gálvez, Oscar Alfredo Gálvez und Guillermo Ortelli hervorgebracht.

Der Motorsport ist heute ein fester Bestandteil der argentinischen Kultur und begeistert mit zahlreichen Kategorien und Wettbewerben Tausende Fans im ganzen Land. Vom mitreißenden Rallye Dakar bis zu lokalen Rennstrecken weckt der Motorsport in Argentinien nach wie vor Leidenschaft und Emotionen.
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