15. 07. 2024

Buenos Aires (AT) – Das kalte Wetter, die Tatsache, dass das Meisterschafts-Spiel aufgrund von Zwischenfällen am chaotischen Eingang des Hard Rock Stadium in Miami mit anderthalb Stunden Verspätung begann, und die endlose Halbzeit dank Shakiras Show “im Super Bowl-Modus” machten wenig aus. Es spielte auch kaum eine Rolle, dass die Verlängerung bis fast 1:30 Uhr nachts, am frühen Montag-Morgen, dauerte: die Menschen in Argentinien haben es sich nicht nehmen lassen, in ihren Straßen bis in den Montag hinein zu feiern; wieder zu feiern. Nach ihrem 1:0-Sieg gegen Kolumbien in den Vereinigten Staaten war die Nationalmannschaft wieder “Meister”. Dieses Mal, von der “Copa América 2024″, dem alle vier Jahre ausgetragenem Kontinentalpokal in Amerika.

Alles war fast wie vor fast eineinhalb Jahren, als die “Albiceleste” den WM-Titel aus Katar an den Río de la Plata brachte. Allerdings, dieses Mal mit 35º Grad weniger Temperatur. Doch wieder konnten weder das Wetter -Ende 2022 feierten mehr als 9 Millionen fans bei über 30º Grad ihre Mannschaft auf den Straßen- noch die Uhrzeit der Fußballleidenschaft etwas anhaben und schon gar nicht der Feier ihrer Stars rund um Scaloni, Messi und Co.

Das Spiel war genauso Emotionsgeladen und hart umkämpft wie das Finale in Katar gegen Frankreich 2022. Bei der WM vor zwei Jahren gingen die Bilder des Elfmeter-Killers und Torwart “Dibu” Martinez um die Welt. Am Sonnatg waren es die Tränen von Lionel Messi auf der Auswechselbank. Zudem: Di Marías Abschied und Lautaro Martínez’ Herzschrittmacher-Tor vier Minuten vor dem Ende der Verlängerung. Krimi, Drama, Epos. Fußball auf argentinische Art. Und, danach, die Feier.

Eine Feier in Bildern: von Argentinien, bis Miami und Bangladesch

Die Innenstadt von Buenos Aires, ein Spiegel

In Buenos Aires, auf der Avenida Corrientes, im Herzen der Stadt, kam der Verkehr zum Erliegen. Ständiges Kommen und Gehen, Familien nutzten den Beginn der Winterferien, um mit ihren Kinder bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen und klatschen. Viele kamen schon vor dem Ende des Spiels in das Stadtzentrum. Andere, verfolgten das Spiel in den traditionellen Restaurants dieser Straße, die niemals schläft, um dann, zum Zeitpunkt der Feierlichkeiten dort zu sein, wo “man” in Argentinien feiert und immer wieder auch den angestauten Frust freien Lauf läßt: dem Obelisken. Von Siemens im Jahre 1936 erbaut, ist das Wahrzeichen der Stadt mit knapp 61 Metern Höhe “der” Treffpunkt an Tagen wie diesen.

Um 2 Uhr morgens war der Platz rund um den Obelisken und seiner Zubringerstraßen dichtbepackt mit Menschen. Leider kam es dieses Mal immer wieder auch zu Zwischenfällen, Vandalismus und Zusammenstößen mit der Polizei sowie dem tragischen Tod eines 29-jährigen. Der junge Mann -später von den Sicherheitskräften als Nahuel Fuentes identifiziert- war für ein Foto auf eine ungesicherte Plattform in sechs Meter Höhe gestiegen und nach einem Fehltritt abgestürtzt. Um 5 Uhr morgens musste die Polizei den Bereich räumen, um den Verkehr freizugeben und den Alltag des Montags so normal wie möglich zu beginnen.

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