03. 07. 2024

Buenos Aires (AT) – Schätzungen zufolge scheitern 90 % der Startups in den ersten drei Jahren. Der Grund: meistens sie auf Ideen und Produkten basieren, die niemand haben will oder für die niemand zu zahlen bereit ist. Mit anderen Worten: Humanressourcen und Kompetenzen werden vergeudet, weil keine geeigneten Instrumente für eine sichere Unternehmensentwicklung zur Verfügung stehen. Das sind die Erfahrungswerte, die die Gründer Tomás Volonté und Damián Sánchez dazu brachten Novolabs zu gründen, ein Unternehmen, das sich auch als Startup-Schule versteht.

Volonté und Sánchez gründeten Novolabs, 2019 in Spanien. Zunächst als Agentur, die über vier Jahre lang Entwicklungs- und Beratungsdienste für Unternehmer in der Anfangsphase anbot. Im Jahr 2023 beschlossen sie jedoch, ihre Erfahrungen zu nutzen, um Werkzeuge zu entwickeln, die es ermöglichen, typische Anfänger-Fehler zu vermeiden, die zu einem frühen Tod eines Startups führen.

Tomás Volonté und Damián Sánchez sind zwei argentinische Unternehmer, die ihre Erfahrung nutzen, damit viele andere keine Zeit und kein Geld verschwenden.

Das Geschäftsmodell von Novolabs basiert auf der Automatisierung von Gründer-Erfahrungen, mit theoretischem und praktischem Wissen aus eigenen Unternehmungen, zusammen mit dem Wissen weiterer Mentoren, die ihre eigenen Unternehmen gegründet und verkauft haben. Heute ist Novolabs in ganz Lateinamerika präsent.

Das Ziel: nicht zu scheitern

Wie Volonté erklärt, besteht das Ziel der Schule darin, “zu lernen, wie man ein Startup von der ersten Idee an Schritt für Schritt und mit möglichst wenig Zeit und Geld gründet und ins Rollen bringt, mit dem Ziel zu sehen, ob es das Potenzial hat, ein erfolgreiches Unternehmen zu werden”. 

Novolabs hat seit Gründung rund 50 Unternehmen begleitet. Nachdem es die Marke eines Jahresumsatzes von US$ 1 Million erreichte, beschlossen die Partner, “dass es an der Zeit sei, sich zu verändern und das gesamte Unternehmen von Dienstleistungen auf Bildung umzustellen”. Hintergrund ist die Gründung von mehr und besseren Unternehmen zu fördern, “da die kommenden Jahre aufgrund der neuen Technologien sehr schwierig für die Beschäftigung sein werden und der Unternehmer der wichtigste Faktor für die Schaffung von Arbeitsplätzen ist”.

Novolabs ist eine Startup-Schule, in der Unternehmer ein 14-wöchiges Programm absolvieren. Inbergiffen sind virtuelle Gruppentreffen stattfindet, Einzeltreffen mit den Mentoren des Teams und jeden zweiten Mittwoch eine Masterclass mit Gründern und Gründerinnen bereits erfolgreicher Unternehmen, die die Details ihrers Erfolgs praxisorientiert vermitteln.

Durch E-Learning will die Start-Up Schule in Zukunft für die ganze Welt zugänglich sein.

Der Kurs besteht aus 20 Teilnehmern pro Ausgabe. Schwerpunkt: das Geschäftsmodell und -ídee der tielnehmenden startups auf Herz und Nieren und marktbezogen zu prüfen und dementsprechend anzupassen. Auf diese Weise soll die Misserfolgsquote der Unternehmen verringert werden, von denen insgesamt 80 % in den ersten sechs Monaten keinen Umsatz erzielen und 50 % vor Jahresende aufgeben, so Volonté. 

Die drei größten Fehler

Das Programm ist für unterschiedliche Zielgruppen konzipiert. Auf der einen Seite Personen, die in einem Startup arbeiten und jetzt ihren eigenen Weg gehen wollen. Auf der anderen, Gründer, die nach Unterstützung suchen. 

“Durch die Arbeit mit Dutzenden Startups in der Gründungsphase konnten wir die häufigsten Fehler identifizieren, die zum Scheitern führen”, erklärte Volonté jüngst in einem Interview dem Portal iProUp mit Die erste der Hürden besteht darin, rechtzeitig mit Erfahrungswissen herauszufinden, ob man mit dem Unternehmen weitermachen soll. 80 % kommen mit einer Idee und gehen mit einer anderen, weil sie auf dem Weg eine andere, wertvollere Perspektive finden: “Die Hauptgründe für das Scheitern sind Ideen, die die Leute nicht wollen, die nicht auf den Markt passen oder die keinen Bedarf lösen, für den jemand bezahlen kann.

Der zweite Grund, warum ein Unternehmen in die Krise gerät, ist “der Streit zwischen Partnern, die sich nicht einig sind, was sie aus dem Unternehmen machen wollen”. Der dritte Grund sind finanzielle Probleme, das heißt “die falsche Nutzung von Geld, unnötige Investitionen, die Beauftragung eines schlechten oder teuren Lieferanten oder Anschaffungen, die nicht notwendig waren oder ineffizient in der Nutzung der Ressourcen sind. Es muss sogar geprüft werden, ob die Gründer des Start-ups sich selbst sehr hohe Gehälter zahlen, die nicht der Realität des Unternehmens entsprechen”.

An der ersten Auflage des Programms nahmen 16 Teilnehmer aus Argentinien, Mexiko, Spanien und anderen lateinamerikanischen Ländern teil, die den Auswahlprozess bestanden, um teilnehmen zu können. Die dritte Ausgabe, die nun im Juli beginnt, hat 40 Unternehmer aus den mehr als 100 Bewerbern ausgewählt , die in zwei Gruppen von 20 Personen aufgeteilt werden, um den 14-wöchigen Lernprozess zu durchlaufen.

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