Buenos Aires (AT) – Die Architektin, Designerin und Künstlerin Natalia Kerbabian kreierte ein „künstlerisches Projekt der Erinnerung und der illustrierten Dokumentation”, das sie „Ilustro para no olvidar” (a.d Illustrieren, um nicht zu vergessen) nennt. Es handelt sich um eine virtuelle Fotogalerie, in der ihre Freihandzeichnungen von historischen Gebäuden in Buenos Aires zu sehen sind, die in den letzten Jahren abgerissen oder demnächst abgerissen werden.
Ihr Projekt ist in wenigen Monaten zu einer wichtigen Referenz für viele Bewohner der argentinischen Hauptsadt geworden, die das historische Erbe der Stadt vor Spekulationsobjekten des Immobilienmarktes aber auch vor zu agressiven Stadtordnungsinitiativen schützen wollen.
Seit 2019 beschweren sich Bewohner von Buenos Aires über das neue Stadtentwicklungsgesetz, dass die Baukapazität und die zulässige Höhen in mehreren Stadtvierteln erweitert hat und die urbane Transformation aktiv fördert.
Das Projekt startete die junge Architektin mitte 2022. Als Natalia Kerbabian durch die Straßen des Viertels Belgrano, im Norden der Haupstadt ging, erlebte sie Hautnah den Abriss eines der historischen Häuser für die das Viertel bekannt ist. Das Erlebnis prägte sie so sehr, dass sie das Bedürfnis hatte, das abgerissene Haus durch ihre Kunst wiederzubeleben. Aus einem Haus wurden mehrere. Kerbabian begann spontan, die Gebäude zu zeichnen, die in verschiedenen Viertel abgerissen wurden und teilte dies in ihren sozialen Netzwerken. Was fast wie eine verzweifelte Geste ohne konkretes Ziel begann, wuchs dank des feedbacks ihrer Follower, das sie dazu brachte, weiterzumachen.
In etwas über einem Jahr hat das Projekt bereits mehr als 22.000 Follower erreicht (auf Instagram: @ilustroparanoolvidar)
Natalia Kerbabian hat heute fast hundert, nach Stadtteilen geordnete, Zeichnungen veröffentlicht und möchte noch mehr als 300 zeichnen wie sie dem Argentinischen Tageblatt erklärt. Viele ihrer Objekte ergebn sich aus Empfehlungen von followern, die ihre Beiträge im Netz gesehen haben.
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