Buenos Aires (AT) – In Deutschland verbindet man Weihnachten unweigerlich mit Schneemännern, dicken Wintermänteln und sogar Schlittenfahrten – all das gehört dort einfach dazu. Doch in Argentinien, in wärmeren Breitengraden, wo die Temperaturen um die Weihnachtszeit deutlich höher sind, haben die Menschen ebenfalls ihre ganz eigenen Traditionen, die dieses Fest auf eine besondere Weise prägen.
Das Spiel des „Wichtelns“
Weihnachten ist die perfekte Gelegenheit, damit niemand ohne Geschenk bleibt – und genau dafür eignet sich das beliebte Spiel des „Wichtelns“ oder El amigo invisible (a.d „Geheimen Freundes“). Die Regeln sind ganz einfach: Jeder Teilnehmer zieht per Los den Namen einer Person, die er beschenken soll. Alle Geschenke werden unter den Weihnachtsbaum gelegt, und sobald die Uhr Mitternacht schlägt, öffnet jeder sein Päckchen. In diesem Moment werden die geheimen Identitäten enthüllt, und es kommt heraus, wer wen beschenkt hat.
Auf den Weihnachtsmann warten …
Sobald die Uhr die ersten Minuten des 25. Dezembers schlägt, beginnt die festliche Stimmung erst richtig: Man umarmt sich, das Geschenkpapier fliegt, Gläser klingen beim Anstoßen, und das lang ersehnte „Frohe Weihnachten!“ erfüllt die Luft. In Argentinien gehört es außerdem zur Tradition, dass sich ein Familienmitglied – trotz der Hitze – in ein Weihnachtsmannkostüm wirft, um den Kindern der Familie die Geschenke persönlich zu überreichen. Doch der Abend endet nicht mit der Bescherung – die Feierlichkeiten gehen oft bis in die frühen Morgenstunden weiter.
Party in der Nacht des 24. Dezember
Vor allem in den großen Städten wird Weihnachten mit zahlreichen Partys und Feiern verbunden. Das Abendessen ist dabei nur der Auftakt, denn die eigentliche Feier dauert bis in die frühen Morgenstunden, meist umgeben von Freunden. Diskotheken öffnen ihre Türen, es gibt Treffen im Freien, und der Sommer ist in jeder Melodie spürbar.
Feuerwerk und Himmelslaternen
In Argentinien ist nicht nur Silvester Anlass, um gute Vorsätze und Wünsche für das kommende Jahr zu formulieren. Auch an Weihnachten gehört es zur Tradition, weiße Himmelslaternen steigen zu lassen, die mit den Hoffnungen und Träumen der Gäste beladen sind. Der Anblick ist magisch: Zahlreiche leuchtende Punkte erheben sich in den Nachthimmel, und je höher sie steigen, desto mehr verschmelzen sie mit den funkelnden Sternen am dunklen Himmel. Außerdem zünden die Argentinier traditionell Feuerwerke, um das Fest zu feiern. Diese Tradition wird jedoch in den letzten Jahren zunehmend eingeschränkt, da sie sowohl den Klimawandel als auch das Wohlbefinden von Haustieren beeinträchtigt.
Eine weitere argentinische Tradition, besonders unter Frauen, ist es, sich zu Weihnachten rosafarbene Unterwäsche zu schenken, die dann in der Nacht zum Neujahr getragen wird. Was symbolisiert dieses Kleidungsstück? Liebe und Glück für das kommende Jahr.
Was die anderen Traditionen betrifft, so sind sie weitgehend universell: Der Weihnachtsbaum wird am 8. Dezember aufgestellt und am 6. Januar, zum Dreikönigstag, wieder abgebaut. Katholische Familien stellen zudem eine Krippe auf. Die Geschenke, die der Weihnachtsmann unter dem Baum hinterlässt, werden noch in der gleichen Nacht, um Mitternacht, geöffnet.
Hacé tu comentario