11. 08. 2024

Buenos Aires (AT) – Der Tango ist schon fast Synonym für Argentinien und Uruguay, denn er entwickelte sich auf beiden Seiten des Rio de la Plata, des Flusses, der Buenos Aires und Montevideo trennt. Aber Argentinien ist das, was die meisten Menschen auf der ganzen Welt mit Tango verbinden, insbesondere das Viertel La Boca, was Buenos Aires zum natürlichen Austragungsort für eine Tango-Weltmeisterschaft macht.

Der August steht in Buenos Aires ganz im Zeichen des Tangos, mit allerlei Veranstaltungen, die den kultigen Rhythmus in all seinen Facetten feiern. Die Ausgabe 2024 des Festivals Tango BA bietet eine Reihe von Aktivitäten: Konzerte, Ausstellungen, Tanzkurse, Gipfeltreffen von Schulorchestern, Milongas, Filmvorführungen, Buchpräsentationen, Plattenvorstellungen, Ausstellungen, Produktmessen und Tanzwettbewerbe mit einer Rekordzahl an Teilnehmern. Die Veranstaltung findet vom 14. bis 27. August statt.

Die Tangostadt Buenos Aires feiert die 21. Ausgabe der Tango-Weltmeisterschaft.

Das vom Kulturministerium der Stadt Buenos Aires konzipierte und organisierte Projekt hat in diesem Jahr rund 2.000 Künstler*innen zur Teilnahme eingeladen, wie Infobae berichtet. Die Eröffnung am Mittwoch, dem 14. Mai, um 20 Uhr im Kulturzentrum Usina del Arte bietet eine generationenübergreifende Show mit Auftritten von den Klassikern dem Pianist José Colángelo und den Bandoneonspielern Néstor Marconi und Víctor Lavallén zusammen mit jungen Künstlern des Orquesta Escuela de Tango sowie das Sängerduo Juan Carlos Baglietto und Noelia Moncada mit dem Orquesta El Arranque. Außerdem werden die aktuellen Tango-Champions der Argentinier Julián Sánchez und die Brasilianerin Bruna Estellita auf der Bühne tanzen. Der Eintritt ist teils kostenlos. 

Bei der Tango-Weltmeisterschaft können die Teilnehmer beiderlei oder desselben Geschlechts sein.

“Die Idee ist, dass das Festival ein möglichst breites Spektrum an Ästhetik bietet und neue Sprachen und Traditionen miteinander verbindet”, sagt Gustavo Mozzi, der Leiter des Festivals, in einem Interview mit LA NACIÓN. Es gibt einige exklusive Produktionen für das Festival. Das Tango-Werk vom Singer-Songwriter Chico Novarro, mit der Stimme von Sandra Mihanovich, in der Inszenierung von Mariano Delgado. Wir bringen diese schönen Tangos von Chico wieder auf die Bühne. Außerdem rekonstruieren wir das typische Orchester von Julio Pane [der vor einigen Wochen gestorben ist]. Es ist eine Hommage, die wir mit unveröffentlichten Arrangements zur Premiere bringen werden. Die Gala im Teatro Colón, die Marconi gewidmet ist, ist ebenfalls eine besondere Veranstaltung”.

Die Tango-Weltmeisterschaft, deren offizieller Titel “Tango BA Festival y Mundial” lautet, wurde 2003 vom damaligen Bürgermeister von Buenos Aires, Aníbal Ibarra, ins Leben gerufen. Seine Idee war es, den Tango nicht nur in Argentinien zu präsentieren, sondern die ganze Welt zu einem Tango-Tanzfestival einzuladen.

Hier tanzen Alt und Jung Tango. Eine Tanzart die alle Generationen begeistert.

Das Festival endet am 25. August mit einem Konzert im legendären Teatro Colón vom Orquesta del Tango de Buenos Aires, das ausschließlich dem Werk seines Dirigenten, des Néstor Marconi, einer der bedeutendsten Bandoneonisten der Welt, gewidmet ist. Zwei Tage später findet in der berühmten Movistar Arena das Finale der Tanzweltmeisterschaft statt, die in diesem Jahr eine Rekordteilnehmerzahl aufweist: 750 Paare aus 53 Ländern in den Kategorien Tango de Pista und Bühnentango. 

Erbe und Zukunft

“Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe, der mir sehr am Herzen liegt, ist ein Gipfeltreffen von Schulorchestern. Wir bringen sie zum ersten Mal zusammen. Es handelt sich um zehn typische Ausbildungsorchester aus öffentlichen und privaten Einrichtungen. Im Salón Dorado der Casa de Cultura wird es Gespräche und Begegnungen geben. Das Centro Cultural San Martín hingegen wird ein Milonguero- Zentrum sein, mit DJs und Orchestern zum Tanzen”, so Gustavo Mozzi. 

Ein Blick in die Intimität des weiblichen Universums im Tango: Die österreichisch-argentinische Kompanie IN Tango Tanz präsentiert eine choreografische Arbeit.

Zu den innovativsten Vorschlägen gehört “In the Bodies” der Kompanie IN Tango Tanz eine Zusammenarbeit aus Österreich und Argentinien. Dieses choreografische Werk, das am 8., 9., 10. und 11. August im Centro Cultural San Martín gezeigt wird, befasst sich mit einer zeitgenössischen und geschlechtsspezifischen Perspektive und beleuchtet das weibliche Universum im Tango. Das Museo Casa Carlos Gardel zeigt weiterhin die Ausstellung “Troilo, el otro Gardel del Abasto” (a.d Troilo, der andere Gardel aus Abasto), in der die Sammlung des Familienerbes der Tango Legände präsentiert wird. Die Besucher haben die Möglichkeit, Originalnoten, ein Fotoarchiv der Familie und Gardels legendäres Bandoneon sowie andere wertvolle Gegenstände zu bewundern.

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