29. 07. 2024

Buenos Aires (AT) – Die Wahlen in Venezuela hat auch in Argentinien die Emotionen hochkochen lassen. Die Regierung von Javier Milei zusammen mit der dem Regierungslager nahen doch selbständige Parte PRO verfolgten den Wahltag in Venezuela am Sonntag in der Hoffnung, die Niederlage des Chavismus feiern zu können. Der streitbare Milei hatte schon vor seiner Amtseinführung im Dezember seinem venezolanischen Amtskollegen und dessen Regime den ideologischen und politischen Kampf angesagt.

Vor dem Urnengang am Sonntag hatte Argentinien gemeinsam mit sieben anderen Ländern Larteinamerikas von der Regierung Maduros „Garantien“ gefordert, dass die Wahlergebnisse „respektiert“ würden. Noch in der Nacht zum Montag und nach Schliessung der Wahllokale in Venezuela sagte Milei über sein persönliches X-Account einen „Erdrutschsieg für die Opposition Venezuela“ voraus. Milei forderte: „Diktator Maduro, raus! Die Welt wartet darauf, dass sie (Regierung Maduro) nach Jahren des Sozialismus, des Elends, der Dekadenz und des Todes ihre Niederlage eingesteht. Argentinien wird keinen neuen Wahlbetrug in Venezuela anerkennen”, erklärte Milei.

Wie berichtet, sprach eine erste jedoch nicht von internationaler Seite bisher bestätigte vorläufige Auszählung der Regierung Maduros den Sieg zu.

Nicolás Maduro, Javier Milei
Nicolás Maduro (l.) und Javier Milei.

“Sie ekelhafter Nazi”

Milei X-Kommentar löste eine scharfe Reaktion des venezolanischen Außenministers Yvan Gil aus. „Sie ekelhafter Nazi. das argentinische Volk wird eher früher als später seinen Tribut von Ihnen fordern. Unser überwältigender Sieg ist ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass unser Volk den Faschismus besiegen wird, den Sie fördern“, schrieb Gil.

Die argentinische Außenministerin Diana Mondino hatte den Tenor der Botschaft des Präsidenten bereits eine Stunde zuvor vorweggenommen. Nach 23 Uhr, als es noch keine offiziellen Informationen über die Wahlergebnisse gab, erklärte Mondino die Niederlage Maduros und der „chavistischen Diktatur“ mit einer „überwältigenden“ Stimmenzahl als sicher. „Weder Betrug noch Gewalt können Wahrheit und Realität auf ewig verbergen“, so Mondino auf X. Aus dem Außenministerium verlautete zudem, dass es Kontakte zwischen gleichgesinnten Ländern gibt, die die Sorge um den korrekten Ausgang des Wahlprozess in Venezuela teilen.

Diana Mondino, Patricia Bullrich, Venezuela
Aussenministerin Diana Mondino (4.v r) und Kollegin Patricia Bullrich (6.v.r.) auf einer Anti-Maduro Kundgebung in Buenos Aires (Foto: Diana Mondino / X)

“Wir dürfen das nicht zulassen”

Auch der ehemalige argentinische Staatspräsident, Mauricio Macri erklärte sich über social media zu dem Ablauf der Wahlen in Venezuela. Der heutige Vorsitzende der zentrum-rechts-Partie PRO veröffentlichte in den sozialen Medien eine direkte Botschaft an die “chavistische Diktatur“, Maduros, die venezolanischen Streitkräfte und die Länder der Region. “Die Mehrheit der Venezolaner hat laut und klar gesprochen: Maduro muss die Macht abgeben. Jetzt haben die venezolanischen Streitkräfte die Gelegenheit, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und dafür zu sorgen, dass der Wille des Volkes respektiert wird“, schrieb Macri. Der von 2015 bis 2019 amtierende Regierungschef ergänzte: ‚Wir rufen die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Länder der Region, die sich für die Demokratie einsetzen müssen, auf, nicht zuzulassen, dass sich diese Diktatur auf Dauer verewigt‘.

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