13. 01. 2025

Buenos Aires (AT) – Im argentinischen Motorsport fehlte seit langer Zeit ein Fahrer, der im Rampenlicht glänzt und die Herzen der Fans höherschlagen lässt. Franco Colapinto hat das geändert: Der junge Argentinier hat in den letzten Monaten nicht nur die Herzen vieler Rennfans erobert: er zieht zunehmend die Aufmerksamkeit der internationalen Motorsportwelt auf sich. Colapinto ist vor allem der neue Hoffnungsträger der argentinischen Rennszene, die nach langer Zeit wieder einen eigenen Vertreter in der Formel 1 hat. Denn, Argentiniens Motorsport hat eine lange Tradition erfolgreicher Fahrer, die der Königsklasse ihren Stempel aufdrückten.

Der Motorsport hat in Argentinien schon lange Tradition – nicht erst durch Colapintos aktuelle Erfolge.

Einer der wohl bekanntesten Namen in der Motorsportgeschichte, und die erfolgreichste Figur der argentinischen Rennsportgeschichte ist Juan Manuel Fangio. Der fünf Formel-1-Weltmeister gilt als einer der besten Fahrer der Zeiten und wird in Argentinien wortwörtlich als Nationalheld verehrt. El Chueco wurde 1911 in Balcarce, eine kleine Stadt in der Provinz Buenos Aires geboren. In den 1930er- und 1940er-Jahren begann Fangio seine Rennlaufbahn im Motorradsport und wechselte später zu Automobilrennen, wo er schnell auffiel. 1948 nahm er an seinem ersten internationalen Rennen in der Formel 1 teil, als er an der Argentinischen Grand Prix-Veranstaltung teilnahm, und gewann viele Rennen in Südamerika. Sein Talent und seine Erfolge blieben nicht unbemerkt, und 1950 erhielt er die Gelegenheit, in der Formel-1-Weltmeisterschaft zu fahren. Fangio debütierte bei der Formel-1-Weltmeisterschaft 1950 in Monaco und konnte sofort mit seinem Können überzeugen. Fangios Karriere prägte die Begeisterung für den Motorsport in ganz Argentinien. 

Der Tag an dem Carlos Reutemann Juan Manuel Fangio kennelernen durfte.

Ein weiterer Argentinier, der es auf die Weltbühne des Motorsports schaffte, ist Carlos Reutemann, geboren 1942 in Santa Fe, der in seiner Formel-1-Karriere insgesamt 12 Grand Prix gewann und 1981 Vizeweltmeister wurde, was ihn zu einem der erfolgreichsten argentinischen Fahrer nach Fangio machte. Juan Manuel Fangio verstarb am 17. Juli 1995 im Alter von 84 Jahren. Carlos Reutemann starb am 7. Juli 2021 im Alter von 79 Jahren.

Das Juan Manuel Fangio Museum in seinem Geburtsort Balcarce ist ein Muss für Motorsportfans. Es ehrt den Formel-1-Weltmeister mit einer beeindruckenden Sammlung von Autos, Trophäen und persönlichen Erinnerungsstücken, die seine Karriere und den argentinischen Rennsport dokumentieren. In Buenos Aires bietet das Autódromo Oscar y Juan Gálvez, die Möglichkeit, eine der ikonischsten Rennstrecken Südamerikas zu erkunden, die nach wie vor für Veranstaltungen und Track Days genutzt wird.

Argentiniens neuer Hoffnungsträger in der Formel 1

Die Zukunft des Motorsports in Argentinien strahlt mit dem jungen Talent Franco Colapinto, geboren 2003 in Pilar, Provinz Buenos Aires. Die Karriere des 21-jährigen verkörpert den Traum vom Aufstieg – geprägt von Talent, harter Arbeit und Ausdauer. Er begann im Alter von 9 Jahren im Karting, wo er in regionalen und nationalen Meisterschaften außergewöhnliche Fähigkeiten zeigte. 2018 wagte er den Sprung in die spanische Formel 4 mit dem Team Drivex und holte bereits in seinem ersten Jahr einen Sieg – ein Vorgeschmack auf seine steile Karriere in den Monopostos. 

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Colapinto bei seinem Debüt in Monza in 2024.

Im darauffolgenden Jahr trat Franco Colapinto in der Eurocopa der Formel Renault an und gewann den Titel mit 11 Siegen aus 21 Rennen. 2020 erweiterte er seine internationale Erfahrung durch die Teilnahme an der Toyota Racing Series in Neuseeland, und der Eurocopa der Formel Renault, wo er zwei Siege holte und den dritten Platz in der Meisterschaft belegte, wodurch er sich als eines der vielversprechendsten jungen Talente im Motorsport etablierte.

Seine beeindruckende Fahrtechnik brachte ihm einen Platz in der Williams Racing Fahrerakademie ein. Am 1. November diesen Jahres kündigte Williams seine Teilnahme an den nachsaisonalen Formel-1-Testfahrten im FW45 an, womit er der erste argentinische Fahrer seit Gastón Mazzacane im Jahr 2001 war, der in einem Formel-1-Auto saß. Mazzacane fuhr damals für Team Prost F1.

Nach 22 Jahren ist der Newcomer Franco Colapinto angekommen.

Colapintos Einstieg in die Formel 1 hat sowohl in der argentinischen als auch in der internationalen Motorsportgemeinschaft Begeisterung ausgelöst. Neben seinem Talent als Fahrer beeindruckt er auch mit seiner sympathischen Persönlichkeit und seinem natürlichen Umgang mit den Medien, durchzogen mit der typischen argentinischen Schlagfertigkeit. Sein rascher Aufstieg und seine Erfolge in verschiedenen Rennserien zeigen, dass er das Potenzial hat, sich in der Spitze des internationalen Motorsports zu etablieren. Mit nur 21 Jahren hat Colapinto das Zeug, zu einer der herausragendsten Figuren seiner Generation zu werden und den Weg für eine neue Ära argentinischer Fahrer in der Formel 1 zu ebnen.

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  1. Peter Hundius

    Quisiera seguir recibiendo el Argentinisches Tageblatt por Email. Desde ya gracias.

  2. Edgard Schmidt

    Quiero seguir recibiendo el ARGENTINISCHES TAGLEBLATT pero solo EN ESPAÑOL

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