Buenos Aires (AT) – Wie ungleich Einkommen verteilt sind, unterscheidet sich von Weltregion zu Weltregion. Wie der jüngste Wirtschaftsbericht der Weltbank aufweist ist Argentinien heute das Land mit der vierthöchsten Einkommensungleichheit in der Welt. Noch ungleicher sind nur Südafrika, Brasilien, Kolumbien und Mexiko. Regional gesehen weist Afrika den schlechtesten Indikator auf, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik, heißt es in der Untersuchung, die auf Grundlage der Gini-Index erstellt wird.
Der Fall Argentinien
In Argentinien hat sich die Ungleichheit im Jahr 2023 verschärft zeigt der Bericht. Vor einem Jahrzeit gehörte Argentinien schon zu den ungleichsten Ländern der Erde, doch im Vergleich zum letzten Jahr lag es damals mit einem Wert von 40,7 % noch auf dem zehnten Platz des globalen Vergleichs. So bettrug das durchschnittliche Pro-Kopf-Haushaltseinkommen im ersten Quartal 2023 noch AR $ 79.007 (das niedrigste Einkommen betrug ARS 28.356, das durchschnittliche ARS 70.100 und das höchste ARS 198.245). Das Durchschnittseinkommen einer erwachsenen Person entspricht heute weniger als 1,5 % des Grundnahrungsmittelkorbs und ist real um fast 2 % niedriger als vor einem Jahr, zeigt der Bericht der Weltbank.
In der Hauptstadt Buenos Aires sind die Einkommensunterschiede in der Bevölkerung am größten. Im Norden der Stadt sind sie 93,5 % höher als im Süden, wie das vom Amt für Statistik und Volkszählung der Stadt Buenos Aires für das vierte Quartal 2023 vermeldete.
Von Corona bis ins Jahr 2023
Weltweit leben derzeit rund 700 Millionen Menschen in extremer Armut, mit einem Einkommen von weniger als US$ 2,15 pro Tag, eine Ziffer, die zwischen 2010 und 2019 um 40 % gesunken ist. Die Coronavirus-Pandemie hat zu einem Verlust von mindestens drei Jahren bei der Armutsbekämpfung geführt. In dem Bericht der Weltbank wird auch hervorgehoben, dass, wie bei den meisten Krisen, die ärmsten Länder am stärksten betroffen waren. Viele dieser Länder, die bereits überschuldet sind, stehen einer zunehmenden Ressourcenknappheit gegenüber.
War die Armut bis 2012 noch rückläufig, kehrte die Pandemie die Tendenz wieder um. Die Länder, in denen die Ungleichheit am stärksten zunahm, waren: Kolumbien (54,8 %), Brasilien (52 %), Sambia (51,5 %), Panama (48,9 %), Costa Rica (47,2 %), Ecuador (45,5 %), Paraguay (45,1 %), Mexiko (43,5 %), Chile (43 %).
Als Indikatoren zur Berechnung der Ungleichheit untersucht die Weltbank Einkommens- und Vermögensanteile am Gesamtvermögen der Volkswirtschaften. Die Kennzahlen beschreiben mit welchem Anteil am Gesamteinkommen der Volkswirtschaft die jeweiligen Gesellschaftsgruppen teilnehmen. Das Nettovermögen oder der “Reichtum” definiert die Untersuchung als den Wert der finanziellen Vermögenswerte plus der realen Vermögenswerte (vor allem Immobilien), die die Haushalte erwirtschaften, abzüglich ihrer Schulden.
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